Noch einmal ein freundliches Lächeln, noch einmal einen festen Händedruck und noch einmal die rechte Hand zum Herzen – so endet unsere Woche auf Bali. Die Verabschiedung von Nyoman ist herzlich und das Wiedersehn mit ihm und seiner Familie wird mir noch lange Zeit in Erinnerung bleiben.
Wir haben unseren Flug von Denpasaar nach Makasaar (Ujung Pandang) noch kurzfristig buchen können. Leider fielen wir nicht unter die Kategorie Schnellbucher, so dass wir vermutlich ein paar Euro mehr für den Sitzplatz drauflegen mussten. Lion Air ist unsere Gesellschaft. Alle indonesischen Fluggesellschaften stehen auf der schwarzen Liste der EU. Manche bürokratischen Handlungen kann man nicht immer unbedingt verstehen, denn schon die staatliche Garuda machte beim Flug von Yogyakarta nach Denpasaar eine ordentliche Figur. Auch die Boing der Lion Air sah nicht nach Klapperkiste aus. Dass wir gesund in Makasaar gelandet sind, haben wir sicherlich auch den vielen Gläubigen an Board zu verdanken, die mit ihren Gebeten für einen sicheren Flug sorgten. Nach einer Stunde am Himmel waren wir trotzdem froh, festen Boden unter den Füßen zu spüren. Irgendwie schrecken Bürokraten und deren Handlungen ab, so dass ein gewisses Unbehagen im Unterbewusstsein mitschwingt.
Gleich am Flughafen gesellte sich eine Traube Einheimischer um uns. Jeder wollte uns für den gleichen Preis in die Stadt fahren. Der Tarif ist sogar noch günstiger als erwartet. Keine Diskussionen und keine Verhandlungen. Wir steigen in einen Minibus und lassen uns in die Stadt kutschieren. Es ist bereits dunkel und kurz nach neun Uhr abends. Alles wirkt hier sehr beschaulich, fast schon zu ruhig für eine 1,5 Millionen Stadt. Kaum Autos auf der Straße und keine leuchtenden Neonfassaden oder grobglutschige Häuseraugen, die uns anstarren würden. Irgendwie haben wir das Gefühl, nicht auf einer anderen Insel Indonesiens gelandet zu sein, sondern eine Reise in ein anderes Land gemacht zu haben.
Wir haben einen Plan: Wir wollen nach Tana Toraja und anschließend noch ein paar Tage an den Strand. Bira soll es sein. Ruhe und Entspannung pur. Wir stehen vor der Frage, wie wir das alles besichtigen sollen. Da kommt uns unserer Taxifahrer gelegen, der aus Tana Toraja stammt und uns ein Angebot für eine 9-tägige Rundreise durch Südsulawesi vorschlägt. Nach langen Verhandlungen kommen wir bei einem Preis an, der unserem Tagesbudget entspricht. Da gibt es nichts mehr zu verhandeln, denn außer Mittag- und Abendessen ist alles inbegriffen. Für uns ein optimaler Deal und wir sind neugierig und gespannt auf die kommenden Tage in Sulawesi.