Nach mehr als 8 Stunden im Zug sind wir gestern Abend völlig erschöpft in Nha Trang angekommen.
Die Stadt liegt an der südlichen Zentralküste von Vietnam. Inzwischen hat sie sich zu einem mondänen Badeort entwickelt. Man könnte fast behaupten, es liegt ein Hauch von Cote d‘ Azur in der Stadt. An der mehr als 5 Km langen Stadtpromenade erstreckt sich ein wunderschöner und sauberer Strand, an dem es sich wirklich aushalten lassen kann. Am Vormittag zieht es bevorzugt die Ausländer ans Meer. Die Einheimischen dagegen vermeiden die direkte Sonneneinstrahlung und das grelle Licht. Für sie ist die Sonne der natürliche Feind der Schönheit! Eine weiße Haut symbolisiert nicht nur in Vietnam, sondern auch in vielen anderen südostasiatischen Ländern, Trauer, aber auch Unschuld und Reinheit. Viele Frauen und Mädchen streben nach einem hellen Teint, der als Schönheitsideal angesehen wird.
Inzwischen ist das gesamte vietnamesische Volk in totaler Aufruhr. Am 18.02. steht das Tet-Festival bevor, an dem in Vietnam das Neue Jahr eingeleitet wird. Bei diesem Fest handelt es sich um den Höhepunkt des Jahres, das für wenigstens drei Tage gefeiert wird. Bereits seit unserer Ankunft in Vietnam vor gut drei Wochen konnten wir die Reinigungszeremonien an den Häusern und Tempelanlagen beobachten, denn das Tet-Festival wird auch als ein Fest der Reinigung angesehen. Vieles hat mit Aberglaube zu tun! Kopierte Geldscheine werden verbrannt, um den verstorbenen Seelen das Geld auf diese Weise zukommen zu lassen. Auch im Jenseits sind es also Zahlungsmittel notwendig… Alles was in der ersten Stunde des neuen Jahres geschieht, wird von den Einheimischen als gutes oder schlechtes Vorzeichen für den gesamten Jahresverlauf angesehen. Dies begründet auch die immense Teuerungsrate zum Feiertag. Für die ersten drei Übernachtungen brauchen wir in Nha Trang nur jeweils 6 US$ zahlen, zur Zeit des Festes werden allerdings 12 US$ fällig. Und so geht es mit vielen Dingen, Kleidung, Essen, Trinken, Reisen etc.
Aus diesem Grund werden wir wohl länger in der Stadt verweilen, da es in Saigon noch schlimmer zugehen soll! Für die letzten Tage bleibt aber noch genug Zeit, um das Mekongdelta zu besichtigen und anschließend mit dem Boot nach Kambodscha einzureisen.