Die Cham-Türme und Reiseausblicke

Happy Chinese New Year! Alle Vietnamesen sind nun wieder ein Jahr älter… In Vietnam zählt halt nicht der individuelle Geburtstag, sondern das neue Jahr leitet auch ein neues Lebensalter ein. Demzufolge sind die Vietnamesen seit Tagen alle in totaler Aufruhr. Ganz Nha Trang war am 16. Februar auf den Beinen, um sich Abends am Strand zu versammeln. Kein Weg führte durch das Gewimmel von Menschen, Verkaufsständen und Motorrädern. Eigentlich wollten wir uns das Feuerwerk am Strand anschauen, doch der Trubel und die Enge hielten uns davon ab. Dafür hatten wir ein ausgiebiges Gespräch mit einem Kanadier an der Bia Hoi Bar in unserer Straße. Bei einem „German Beer“ leiteten wir gemeinsam mit einigen Vietnamesen das neue chinesische Jahr ein. Für uns hatte das natürlich wenig bis keinerlei Bedeutung, doch für die Einheimischen sind die ersten Stunden des Neuen Jahres elementar wichtig!

Am Tage unternahmen wir mit einem geliehenen Tandem einen Ausflug zum Po Nagar und zum Hon-Chon-Felsen.

Vom Hon-Chon-Felsen wird berichtet, dass dieser den „Fußabdruck des Buddha“ trägt. Aus diesem Grund gilt er den Einheimischen als heiliger Ort. Tatsächlich jedoch bereiste Siddharta Gautama (Buddha) zwar mehrere Länder Südostasiens, um seine Lehre zu verbreiten, jedoch ist der Erleuchtete niemals bis in das Gebiet des heutigen Vietnams vorgedrungen!

Anschließend fuhren wir noch zum Po Nagar, einem Cham Tempel aus der Vergangenheit. Dieser Tempel war ursprünglich der Göttin Uroja geweiht, die die Cham als Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin verehrten. Dieser Tempel trägt einen wesentlichen hinduistischen Einfluss. Von der ursprünglichen Pracht der Anlage sind nur noch vier Türme erhalten geblieben. Die anderen Bauwerke fielen kriegerischen Auseinandersetzungen mit Chinesen, Khmer, Javanern und Vietnamesen zum Opfer.

Seit mehreren Tagen versuchen wir nun schon krampfhaft ein Weiterkommen nach Saigon zu arrangieren… Zur Zeit des Tet-Festivals gestaltet sich das Reisen im Land sehr schwierig und die Preise steigen in die Höhe. Seit Wochen gibt es keine Flüge, Bahnfahrkarten und auch Bustickets werden rar. Mit viel Einsatz eines Dänen haben wir nun aber doch ein Ticket für den Bus nach Saigon bekommen. Eigentlich hatten wir uns noch das Mekong-Delta als Reiseoption offen gelassen, jedoch müssen wir diesen Ausflug hart an unserem Budget kalkulieren, da die Preise zur Zeit für asiatische Verhältnisse einfach utopisch hoch sind. Zudem haben wir auch noch einen Flug von Phnom Penh nach Bangkok mit der Air Asia gebucht, da die Weiterfahrt von der Hauptstadt Kambodschas nach Bangkok mit etlichen Risiken verbunden ist. So haben wir mehrere Berichte über Diebstähle und lange Fahrtzeiten gehört. Auch unsere ersten Erfahrungen aus Kambodscha bestätigen einige dieser Berichterstattungen, so dass wir lieber die 55,- EUR für zwei Flugtickets in Kauf nehmen. Allerdings kommen zu dem Flugpreis noch unverschämte 25 US$ Flughafensteuer pro Person dazu. Da ist die Steuer fast genauso teuer wie der Flug…

Inzwischen sind auch wieder neue Reisepläne dazu gekommen. Wir werden der früheren Einladung nach Bangladesh folgen und im Anschluss an Myanmar dort eine Freundin nebst Familie besuchen.