Stanthorpe – Chinchilla – Roma – Carnarvon 1.153 Km
Seit drei Tagen nun sind wir unaufhörlich auf der Reise. In Stanthorpe angekommen, hatten wir eine Besichtigung des „Girraween Nationalparks“ eingeplant. Der Park beherbergt spektakuläre Felsformationen aus Lavagestein, die man auf verschiedenen Wanderwegen erkunden kann. Wir hatten uns vorgenommen, den „Balancing Rock“ zu besichtigen, einen Felsen, der ebenso magisch auf einem Steinfundament balanciert, wie es die Steinformationen in „Stonehenge“ bei Glenn Inns tun. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Es regnete unaufhörlich und auch die Temperatur sank in der Nacht auf nur 8 Grad Celcius. So entschlossen wir uns am nächsten Morgen zur Weiterfahrt nach Chinchilla.
Zwischenzeitlich passierten wir das Tor zum Outback. Auf dem Weg ins Nichts kamen uns immer wieder gewaltige Zugmaschinen mit zwei und drei Anhängern entgegen. Die „Road Trains“ sind gewaltige LKW´s, die das Outback mit allen möglichen Gütern versorgen. Eine Vorstellung von dem Nichts konnten wir alsbald entwickeln, da der Vorgeschmack auf das wirkliche Outback im Landesinneren Australiens schon riesig war. Außer kilometerlanger gerader Straße, ein paar Büschen und Bäumen, hin und wieder einigen Farmen und Kühen, sowie unzählige tote Känguruhs am Straßenrand, gab es nur das Nichts zu sehen! Im Outback gibt es den „Royal Flying Doctor Service“ (RFDS) und die „School of the Air“. Schon in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erkannte der Missionar John Flynn, dass Funk- und Luftverkehr die Isolation der Menschen im Outback aufheben konnte. So werden heute mit Hilfe des Funks Kinder unterrichtet und medizinische Hilfe und Anleitung zur Selbstbehandlung in Notfällen übermittelt.
Für eine Nacht verweilten wir in Chinchilla, wo es noch kälter wurde als in Stanthorpe. Im Outback kann der Wind ungehindert wehen und sternenklarer Himmel sorgt für enorme Abkühlung! Angesichts der Kälte sind wir nun stolze Besitzer eines 24,- AUD teuren Heizgerätes, welches uns nun den Innenraum des Campervans auf angenehme Wohlfühltemperatur erwärmt.
Nach langer Fahrt auf der Carnarvon Road von Roma durch die Einöde, sind wir nun in einem kleinen Nest Namens Warrinilla am „Carnarvon National Park“ angekommen. Leider schlägt das Wetter schon wieder Kapriolen und droht der Besichtigung des Parks erneut einen Strich durch die Rechnung zu machen. Wir hoffen, dass morgen das Regenwetter nachlassen wird!
Wir haben das Gefühl, dass auf diesem Campingplatz eine Unzahl von älteren Leuten campiert, die in der Gemeinschaftsküche und im Aufenthaltsraum allabendliche Party feiern. In Australien bekommt man Alkohol nur in speziellen Geschäften und Pubs mit Ausschankgenehmigung zu kaufen. Woher die Leute hier in der Einöde das Bier und den Wein zum feiern her haben, ist uns noch ein Rätsel.