Winton – Waltzing Matilda

Rubyvale – Ilfracombe – Winton 578 Km

In zwei Tagesetappen führte uns der Weg über Ilfracombe nach Winton, dem Geburtsort des Songs „Waltzing Matilda“, der erstmals 1895 im North Gregory Hotel von „Banjo Peterson“ gesungen wurde. Eine Ausstellung in Winton erinnert an die Geburtsstunde des Nationalliedes. Übrigens wurde im Jahre 1921 in Winton die Fluglinie „QANTAS“ geboren.

Bereits in Longreach wollten wir das QANTAS Museum besuchen, doch der Eintritt von 19 Euro pro Person schreckte uns sofort ab! Auch in der „Australian Stockman´s Hall of Fame“ in Longreach sollten wir 14 Euro pro Person berappen. Die Eintrittspreise liegen teilweise unverhältnismäßig hoch, wodurch viele Besichtigungen nur in der Natur stattfinden.

Die Weite des Outbacks ist für uns Europäer unvorstellbar und manchmal kann sie auch beängstigend wirken. An vielen Stellen weisen Flutindikatoren darauf hin, dass der Highway bis zu 2 Metern von Wasser überflutet werden kann! Unglaublich, wurde doch bei Cloncurry im Jahre 1889 die bisher heißeste Temperatur Australiens von 53,1° C gemessen! Doch als wir in Rubyvale auf den Highway fuhren, begann es zu regnen und der Regen sollte erst 22 Stunden später wieder aufhören. Auf dem Highway zwischen Rubyvale und Ilfracombe setzte der Dauerregen alsbald den Pisten abseits der Hauptstraße zu. Aus losen Sand- und Schotterpisten wurden schlammige Dreckwege, die selbst Allradfahrzeugen Schwierigkeiten bereitete. Hoffentlich würde das nächste Roadhouse oder der nächste Caravan Park nicht abseits einer asphaltierten Straße liegen… Inzwischen zeigten die Flutindikatoren an einigen Stellen auf dem Highway schon 20 cm Wasserstand an und vor uns lagen noch gut 160 Km oder knapp 2 Stunden Fahrtzeit. Trotz der schlechten Wetterverhältnisse erreichten wir Ilfracombe, ein kleines 185 Seelenörtchen, welches uns einen Stellplatz in einem Caravan Park bot. Der Platz war durch den Dauerregen schon in einen ähnlich schlechten Zustand wie die Nebenpisten des Highways. Wenn der Regen nicht nachlassen würde, müssten wir bestimmt einige Zeit länger in dieser „Stadt“ ausharren. Doch der nächste Morgen brachte die Erlösung, denn bei strahlenden Sonnenschein trocknete der Asphalt des Matilda Highways unglaublich schnell ab und nur riesige „Seen“ abseits der Straße deuteten noch auf das schlechte Wetter am Vortag hin.

Noch etwas am Rande: Im Outback werden Örtchen mit 180 Einwohnern als Städte bezeichnet. Im Gegensatz zu anderen Ortschaften wirken diese „Städte“ riesig, denn Orte wie „Middleton“ mit 5 Einwohnern, „Corfield“ mit 20 Einwohnern oder „Quamby“ mit 4 Einwohnern sind keine Seltenheit in der Weite Australiens! Im Outback ist der Weg das Ziel, denn außer diesen kleinen Siedlungen gibt es nicht viel zu sehen.