Kleintiererfahrungen und ihre Auswirkungen

Was für eine Nacht. Nachdem wir von unserem Ausflug zum „Golden Rock“ zurückgekehrt waren, fuhren wir wieder in das bekannte Guesthouse in Yangon. Leider war das uns bekannte Zimmer ausgebucht, also erhielten wir einen Raum im hinteren Teil des Hauses. Kein Problem, sah doch das Zimmer recht ordentlich aus. Caros erster Blick fiel intuitiv auf die Klimaanlage und sie sah dabei einen Schwanz. Wir dachten an die üblichen Geckos als Haustiere und machten uns keine weiteren Gedanken. In der Nacht allerdings wurden wir eines besseren belehrt!

Am Tage zermürbten wir uns den Kopf darüber, ob wir an den Strand nach Ngwe Saung fahren sollten. Eigentlich kein Thema, fahren doch öffentliche Verkehrsmittel dorthin und auch die Fahrtzeit von 5 bis 6 Stunden ist erträglich. Nur der Preis stimmte uns nicht gerade freundlich. Als Touristenzuschlag sollten wir mal glatt 4.000 Kyat pro Person mehr zahlen als die Einheimischen. Dazu noch das Taxi und am Ende stand der stolze Fahrpreis von 19 US$ One Way unterm Strich. Da fiel uns die Entscheidung nicht leicht, doch nach langem Überlegen entschieden wir uns für den Strand. Da der Bus vom Busbahnhof in Yangon in aller Frühe losfahren würde, benötigten wir für den nächsten Morgen das Taxi, dass uns der Besitzer unseres Guesthouses organisieren sollte. Alles war also eingefädelt.

In der Nacht wurden wir dann vom Rascheln und Krabbeln geweckt. Hinter der Holzverkleidung der Wände vermuteten wir die Übeltäter. Also wurde die Suche aufgenommen, doch es fand sich nur ein Loch neben der Klimaanlage, die den Abluftrohren galt. Dieses Loch war nicht richtig verschmiert und offenbarte einen indirekten Blick ins Freie. Hier schien der Zugang gefunden. Wir verstopften das Loch so gut es ging mit Pappe und Zeitungspapier, doch nach zwei Stunden Schlaf rüttelte mich Caro aus meinen Träumen. Sie sah bereits das Maul der Ratte, wie es sich durch das Papier arbeitete. Auch ihre hellen Töne waren nicht zu überhören! Sie wollte mit aller Macht in unser Zimmer und wir mit allen Sachen heraus. Nur gut, dass die Nebenzimmer frei waren und die Türen offen standen. So zogen wir in der Nacht um, um der Ratte zu entkommen.

Gegen 4.30 Uhr morgens klingelte der Wecker, da unser Taxi für 5 Uhr bestellt war. Auch der Nachtwächter wusste das. Nur hatte der sich zuerst in der Zimmertür geirrt. Er klopfte an der Tür die zum Raum gehörte, in dem wir üblicherweise schliefen. Nur nächtigte in dieser Nacht dort ein Japaner, der völlig verwirrt den Nachtwächter anstarrte, als dieser ihm von seinem Taxi erzählte. Alsbald sah der Nachtwächter seinen Fehler ein und klopfte an der Tür, in deren Raum er uns vermutete. Er wusste nicht, dass wir in der Nacht umgezogen waren. Also reagierte er auf unsere Aussage, dass sei unser Taxi mit der Antwort: „Nein das ist nicht euer Taxi!“ Erst nachdem der Besitzer bemerkte, dass wir umgezogen waren, klärte sich auch das Missverständnis mit dem Taxi. Leider hatten wir nicht mehr die Zeit zu erklären, warum wir das Zimmer wechselten. Das müssen wir noch am letzten Tag in Yangon nachholen.

Am nächsten Tag verstopften wir dann alle Löcher und möglichen Zugänge zu unserem Bungalow in Ngwe Saung, da uns ein deutschsprachiges Paar von ihren Erlebnissen in der Nacht im Bungalow berichtete. Offensichtlich war dort auch eine Ratte sehr hungrig auf Früchte und Kekse, so dass am nächsten Morgen der Rucksack repariert werden durfte. Bei uns hat nun keine Ratte mehr Zutritt! Was Kleintiere so für Auswirkungen haben …