Golden Rock

Viel zu schnell vergingen die 14 Tage unserer Rundreise durch Myanmar. In der Zeit haben wir das Land wesentlich intensiver bereist und kennengelernt, als uns das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich gewesen wäre. Zum Abschluss unserer Tour baten wir Salim, uns am alten Guesthouse in Yangon abzusetzen. Wir kannten bereits die Besitzer und auch die Umgebung um das Guesthouse gefiel uns. Wir entschlossen uns, den Ausflug zum Golden Rock am nächsten Tag zu unternehmen.

Der Goldene Fels, auf dem die Kyaikhtiyo (sprich Tschai Tiyo) Pagode steht, zählt zu den wichtigsten Heiligtümern von Myanmar. Zugleich stellt der Anblick ein bizarres Bild dar. Auf einem Fels, der auf einer Klippe steht und jeden Moment droht herabzustürzen, thront die Pagode aus Gold. Der gesamte Felsen ist mit Blattgold überzogen, welches gläubige Buddhisten auftragen. Früher stemmten sich einige Männer gegen den Fels, wobei sich dieser sogar bewegte. Allerdings sind diese Spielchen heute verboten. Eine Legende berichtet von einem Haar Buddhas, welches den Felsen und die Pagode in Gleichgewicht hält.

Unser Aufstieg zum Golden Fels begann im Basecamp von Kinpun, ein Nest, welches sich auf die unzähligen Pilger eingerichtet hat. In der einzigen Einkaufsstraße des Ortes bieten mindestens 30 Händler die gleichen Waren an, urklebrige und super süße eingelegte Früchte. Restaurant reiht sich an Restaurant. Alle hier leben von den Pilgern! Auch die Fahrer der kleinen LKW’s, auf deren Ladefläche man mit weiteren 40 Leuten zum Ausgangspunkt (1.000 Kyat pro Person und Weg) für eine 45-minütige Wanderung zum Gipfel gelangt. Die Fahrt ist weniger schön, wenn man in der Mitte der Ladefläche sitzen muss. Die Enge ist für europäische Verhältnisse recht unbequem, doch die Natur macht die Schmerzen und die Platzangst recht schnell wett. Der Aufstieg zu Fuß war ebenso beschwerlich, da der Weg sehr steil ansteigt und die Sonne dazu beiträgt, dass man seinen Wasserhaushalt mehrmals nachregulieren muss. Doch dann erreicht man den Ort, wo täglich hunderte Menschen anzutreffen sind. Wir als Ausländer durften allerdings nochmals tief in die Tasche greifen, um den „Eintritt“ zur archäologischen Zone zu zahlen. Wieder weitere 6 US$ pro Person, die in die Taschen der Regierung fließen. Dafür hat das Ticket aber eine Gültigkeit von 30 Tagen.

Wir allerdings machten uns noch am selben Tag wieder auf den Weg ins Basecamp, da wir bereits am nächsten Morgen wieder nach Yangon wollten. Mehr Zeit am Berg hätte sicherlich nicht geschadet!