Dunedin – Oamaru – Fairlie – Akaroa 868 km
Seit mehr als einem Monat sind wir nun „On the Road“ Neuseeland. Inzwischen sind wir etwas müde geworden. Ja, auch Reisen kann anstrengend sein! Folglich brauchten wir eine Ruhepause von dem rastlosen Reisen, die wir uns in Fairlie gönnten. Es klingt märchenhaft, doch eigentlich handelt es sich mehr um ein verträumtes Kaff im südlichen Canterburry.
Als eine Art „Überflutung der Sinne“ entpuppt sich die Bergstraße von Kuwaru über Mt. Cook, Lake Pukaki nach Fairlie. Die verschiedenen Bergseen der Region spiegeln bei klarer Sicht und Windstille vorbildlich das Gebirgsmassiv der Südalpen wider. Die Aussicht ist so grandios, dass unbeschreibliche Gefühlswallungen den Körper erfassen. Bei so viel schöner Aussicht wird selbst das stärkste Reiseherz müde… Wegen Reizüberflutung geschlossen… Kein Wunder, dass wir Ruhe brauchten.
Das Gebiet bei Fairlie ist bekannt unter dem Namen „Mackenzie Country“, dass nach dem Viedieb James Mackenzie benannt wurde. Er galt als der größte Viehdieb Neuseelands. Mit seinen zusammengestohlenen Viehherden hielt er sich jahrelang in dem Gebiet versteckt. Schließlich machte er die Gegend so bekannt, dass sie für weiße Siedler interessant wurde, die mit unzähligen Schaffarmen die Landschaft prägten. Heute kann man den „Exportschlager“ Schaf überall millionenfach auf den zwei Hauptinseln finden. Neben der Schafzucht spielt die Wasserkraft eine große Rolle im Mackenzie Country. Unzählige Wasserkanäle speisen Kraftwerke, die einen Großteil des Energiebedarfs Neuseelands decken.
Inzwischen sind wir nach Akaroa weitergefahren, was auf der Banks-Halbinsel bei Christchurch zu finden ist. Zwei riesige erodierte Vulkankrater bilden diese Halbinsel. Wunderschön gelegen findet man die herrlichen Naturhäfen Lyttelton und Akaroa. Viele einsame Buchten und Strände laden zu ausgiebigen Wanderungen ein. Vermutlich werden wir unsere Zeit auf der Halbinsel ausdehnen, da sie auf uns einen angenehmen Hauch von Ruhe und Geborgenheit vermittelt.