Grasgeflüster über Luang Prabang

Reiseziel Luang Prabang. So schön, so gut. Aber der Reihe nach. Motorenlärm aus der Propellermaschine begleitet uns fast eine Stunde, dann setzen wir sanft auf der Landebahn von Luang Prabangs internationalen Flughafen auf. Ein paar Schritte an den geparkten Fliegern vorbei und wir befinden uns in der Ankunftshalle und bei der Einreisekontrolle. Wir haben vergessen Passfotos für das Visum anfertigen zu lassen. Im vergangenen Jahr benötigte man noch zwei Exemplare davon, um auf den unzähligen Papierstapeln jene anzuheften, um den bunten Ausdruck „Visum“ wenig später im Reisepass zu erhalten. Inzwischen kann man für einen geringen Aufschlag sein Abbild scannen lassen und benötigt die bunten Bildchen aus den Automaten nicht mehr. Wir hatten uns vorgenommen in der Altstadt abzusteigen, doch entgegen unserer Erwartungen war leider das passende Gästehaus belegt und die anderen Optionen zu laut oder ließen den Gegenwert für den zu zahlenden Übernachtungspreis vermissen. Also schwungen wir uns kurzerhand auf die Mopeds und ließen uns in eine vermeintlich bessere Bleibe fahren. Das Zimmer ist gut, doch die Nachbarn entpuppen sich als wahre Krachmacher. Es wird gehämmert, gesägt, gefeiert, Musik gehört, gesoffen und Karaoke gesungen. Eine nicht enden wollende Karavane von Backpackern aus Australien, Amerika und Polen strömt in unsere Bleibe und nervt mit Skype, Handy und „Hier bin ich“ Stimmung gewaltig. Überall in der Stadt zieren sehr junge Backpacker, überwiegend aus Australien und den USA das Bild. Ein permanenter Geruch von Gras verströmt das passende Geflüster, das in Kombination mit Alkohol zum wabernden Getöse wird. Ein ehrliches Nachfragen, wie es denn zur Zeit in Vang Vieng so aussieht, malt mir leider das Bild vom laotischen Ballermann vor die Augen. Schade, so mache ich auch in diesem Jahr wieder einen Bogen um diesen Ort.