Einmal VIP-Bus Kunterbunt von Vientiane nach Thakaek bitte. Und wenn möglich bitte pünktlich und bequem! Naja, nicht immer ist VIP auch wirklich wichtig… Oder wofür stehen die drei großen Buchstabenkürzel? Zeitangaben für Reisegeschwindigkeiten in Asien sind ohnehin mit Vorsicht zu genießen. Meist sind sie nur obligatorische Angaben, die man gern den Touristen unter die Nase reibt um zu zeigen, wie schnell der Transport tatsächlich möglich sein könnte. Aber nur dann, wenn nicht gefühlte einhundert mal auf dem Weg zum Endziel pausiert wird, nur so, um mal schnell noch einen Grillsnack aufzugabeln oder tausende schwarz gefüllte Plastiktüten ohne erkennbaren Inhalt im Laderaum zu verstauen. Nur keine Pinkelpause. Quatsch! Menschen benötigen keine Pause, auch nicht von der in Endlosschleife laufenden Unterhaltungs-DVD, die unaufhörlich Herzschmerz – Popsalat auf Laotisch in die Ohren feuert. Dem nicht genug, wird dieser Ohrenschmaus noch mit bewegten Bildern auf dem Flachbildfernseher im Großbildformat unterlegt. Jede Bewegung und jedes Lied erzeugt nach einer halben Stunde nur noch Schmerzen und es stehen noch endlose 6 Stunden bevor. Irgendwann aber erreicht auch ein VIP-Bus seinen Bestimmungsort und macht Kehraus. Jetzt lauern die Tuk-Tuk Fahrer auf ihre ahnungslosen Opfer. Nicht in jedem Fall ist der gemeine Tourist so planlos wie manch ein Laote glauben möchte. Im Grunde genommen sind die Laoten recht freundliche Menschen, ich werde sogar mit „How are you?“ – Wie geht es dir? – begrüßt. Doch eigentlich wollte er nur wissen, wo ich denn genau hingefahren werden möchte. In die Stadt natürlich, denn in Asien liegen die Busbahnhöfe am Arsch der Welt und als Neuankömmling ist so ein Tuk-Tuk schon eine feine Sache, um die 4 km bis nach Thakaek zu überwinden. Aber beim Preis, der sowieso Verhandlungssache ist, bleibe ich hart. Die zuerst genannten utopischen Beförderrungsentgelte entsprechen der Fantasie des Fahrers. Also führt Beharrlichkeit und eine gewisse Uninteressiertheit zum Ziel, das Tuk-Tuk für einen Bruchteil des zuerst genannten Preises zu chartern. Aufgrund der Dunkelheit und des späten Abends entscheide ich mich für das erst beste Zimmer, das sich aber als ein Flop für die nächtliche Erholung herausstellt. Die Matratze ist mehr ein Federspiel im Kreuz, als eine Wohltat für Körper und Geist und die angebotene Decke gegen die Kühle der Nacht hat auch schon bessere Tage erlebt. Gegen fünf Uhr morgens hämmert dann noch der Nachbar unaufhörlich an seiner neu zu errichtenden Mauer herum, so dass an Schlaf nicht mehr zu denken ist. Ein Umzug ist die Lösung und das Mekong Hotel ist so komfortabel, dass allein schon das Bad die Größe des alten Zimmers erreicht. Sogar eine Badewanne ist vorhanden und der Preis ist erstaunlich niedrig für den angebotenen Komfort. So kann ich mich auch wieder angekommen fühlen und meinen Körper etwas zur Ruhe kommen lassen. Die Klimaanlagen in Vientiane haben mich etwas kränkeln lassen und ich hoffe hier auf etwas Genesung, um in den nächsten Tagen wieder mit neuen Kräften aufzuwarten.