Durch die samtiggrüne Hügel- und Weidelandschaft der Les Hautes Plaines geht es stetig bergauf zum Piton de la Fournaise, einem der aktivsten Vulkane weltweit. Schon die Anfahrt zum Vulkan ist Abenteuer genug, denn mal wabert der Nebel über die Straße, dann wieder hat man freie Sicht, die mich unweigerlich an die grüne Landschaft Neuseelands erinnert. Auf etwa 1.000 Metern über Null atmet man klare Luft und genießt das satte Grün der dichten Wälder. Kaum hat man die befestigte Straße hinter sich gelassen, befindet man sich in einer unwirklichen Landschaft aus Asche, erkalteten Lavaströmen, bizarren Felsformationen und totem Geäst. Der Wind heult über die kargen Flächen, die allmählich von Flechten, Moosen und Sukkulenten erobert wird. Jetzt sind es noch etwa 20 km bis zum Kraterrand des Piton de la Fournaise, der nicht nur besonders aktiv, sondern auch gut zu erreichen ist. Wanderer wagen den Weg in den Krater selbst und können dort u.a. zum Bory oder Dolomieu Crater wandern. Die Schwierigkeitsgrade sind recht unterschiedlich, unterschätzen sollte man die Landschaft aber auf keinen Fall! Der trockene Wind peitscht durch den Krater und wirkt wie ein heißer Fön. Ebenso schnell können dichte Nebelwolken aufziehen und alsbald ist man nass bis auf die Knochen. Alles kein Kinderspiel! Einen Tag sollte man einplanen, wenn man direkt zum Dolomieu Kraterrand laufen möchte. Hin und zurück sind es etwa 5-6 Stunden Wanderung. Die Landschaft aber entschädigt für diese Strapazen.