Einsame Strandtage in Bang Saphan. Der blaue Bus zuckelt vom südlichen Busbahnhof in Bangkok knapp sechs Stunden gen Süden. Immer vorbei an Karstfelsen, die linker Hand das Meer säumen. Eine weiße Meeresbucht jagt die nächste und die Bebauung und die Werbetafeln mit der Aufschrift „Resort“ weisen eindeutig den Weg ans Meer. Schön das im Bus die letzte Sitzbank frei ist, denn hier kann ich mich die Fahrt über lang machen und die vorbeiziehende Landschaft genießen. In Thailand hat man das Gefühl, man würde in einer permanenten Dauerstadt unterwegs sein. Links und rechts der Schnellstraßen befinden sich die typischen Einkaufstempel, Raststätten und Wohnhäuser. Wann hier der Ort anfängt und wo er aufhört ist also manchmal gar nicht so leicht zu verstehen. Doch irgendwann biegt auch unser Bus links von der Schnellstraße in Richtung Meer ab. Zuerst zuckelt er in ein Kaff, in dem der Busbahnhof schon den Höhepunkt darstellt. Aha, das könnte also Ban Krut sein. Jetzt sind es nur noch 20 Kilometer bis Bang Saphan, dass im Reiseführer als verschlafene Strandoase beschrieben wird, mit Bungalows direkt am Wasser. Na mal sehen ob uns der Reiseführer nicht das Blaue vom Himmel verspricht. Aber wir sind angekommen. Der Bus rattert über den Bahnübergang und biegt links in eine Querstraße und kommt zum halten. Eine Stimme verkündet uns, Bang Saphan, also angekommen. Aber wo ist der Strand. Flinke Motorradtaxen kommen angehuscht und fragen nach dem Weg. Zum Strand bitte, mit Bungalow. Zack rauf auf das Moped und weitere 5 Kilometer durch die Pampa. Und plötzlich tut es sich vor uns auf, das Meer. Wir sind da. Am Strand, Menschenleer und Bungalows nur für uns allein. Fast schon unwirklich, aber so ist es. Süßes Strandleben, faul sein und nichts tun. Hier wird der Weg zum Ziel. Einmal Strand auf, einmal Strand runter. Mit dem Moped ins nächste Fischerdorf. Armut. So zeigt sich Thailand von seiner eigentlichen Seite. Ja das Land ist arm, aber reich zugleich. Reich jedenfalls dann, wenn man den unzähligen riesigen Autos und der schönen Kleidung einiger Thais glauben schenken mag. Doch hinter der Fassade blättert schnell der Putz. Viele Thais haben so viel Angst davor ihr Gesicht zu verlieren, dass sie sich lieber hoffnungslos verschulden und zeigen, ich bin wer. Einmal steht ein Einheimischer mit fast 10 Kreditkarten in der Hand neben mir um beim bezahlen zu puzzeln, welche der Karten noch gedeckt sein könnte. Süße Kreditkartengesellschaft! Nach fünf Tagen in der Walachai fahren wir zum Bahnhof von Bang Saphan. Ein Zugticket für die einstündige Fahrt zu ergattern ist fast schon ein Sechser im Lotto. Entweder sind die Züge bereits Tage vorab ausgebucht oder es fallen einfach welche aus. Doch diesmal haben wir Glück und die 40-minütige Verspätung ist fast schon Pünktlichkeit, erinnert aber sehr an die gute DB! Der Zug hoppelt über die Schienen und kommt nach knapp einer Stunde in Prachuap an, wo wir noch einige Tage verbringen werden. Bald geht´s zurück nach Bangkok und dann nach Hause. Aber schöne Strandtage versüßen uns noch einmal den Abschied.