Kestell – Golden Gate – Johannesburg 644 km
Da sind wir wieder. Dort wo das Abenteuer Südafrika angefangen hat, nimmt es nach 11.173 km auf den Straßen des Landes wieder ein Ende. Zurück nach Jo’burg, so wie die Weißen Johannesburg nennen, oder Jo’anna, wie die Schwarzen die Stadt bezeichnen. Mit über 20.000 Überfällen pro Jahr spricht noch immer alles gegen einen Besuch der Stadt. Und die Palette der Gewaltverbrechen ist groß. Ein sehr großes Problem sind Überfälle auf Autos, sowohl im fahrenden Verkehr als auch an Ampeln. Neben Raubüberfällen und Einbrüchen macht dieses Gewaltdelikt den größten Prozentsatz im gesamten Land aus! Wen verwundert es, dass Angestellte von Firmen spezielle Schulungen erhalten, um im Falle eines Autoüberfalls richtig reagieren zu können. Bei der gesamten Bandbreite aller möglichen Gefahren, steht also Johannesburg nicht gerade an populärer Stelle bei Touristen. Auch wir fuhren wieder mit einem anderen Gefühl als bisher auf Reise in diese Stadt zurück, doch irgendwie ist das eigene Empfinden und Verhalten nach der Zeit in Südafrika wesentlich anders, als es noch zu Beginn der zweimonatigen Reise durch das Land war. Mit weitaus mehr Selbstvertrauen und Zielstrebigkeit steuerten wir die Autovermietung an, und fanden diese im Stadtteil Kempton Park auch ohne Probleme. Ohnehin ist dieser Vorort nicht das berüchtigte Jo’burg, die „Big Jo’anna“, mit all ihren Gewaltverbrechen, verängstigten Einwohnern und leerer Innenstadt! Was muss hier geschehen, dass sich die Menschen und Besucher wieder frei bewegen können, ohne immer die Angst im Nacken zu spüren? Keiner weiß, wie Südafrika das große Problem bis zum Jahr 2010 bewältigen kann, wenn alle Welt auf die hier eventuell stattfindende Fußballweltmeisterschaft blickt. Wir jedenfalls lassen trotz aller schlechten Umstände hier die „Reise um die Welt“ würdig ausklingen.