Unser Plan war klar: Wir wollten den Großteil der Insel erkunden, um uns einen Überblick über die balinesische Kultur, Architektur und abwechslungsreiche Landschaft zu verschaffen. Noch immer sind wir in Ubud, da uns der Ort und vor allem der Homestay in Ubud-Village ganz besonders gut gefällt. Mit unserem „Familienvater“ haben wir beschlossen, gemeinsam auf Entdeckungsreise zu gehen. Allein haben wir den Weg auf dem Motorrad gescheut, da die Insel sehr stark besiedelt ist und der Straßenverkehr enormer Aufmerksamkeit bedarf. Zudem ist die Verkehrsbeschilderung nicht so gut, als dass man ohne Probleme die touristischen Höhepunkte auf der Insel finden könnte. Doch mit Nyoman war die Rundreise perfekt! Er ließ uns die nötige Zeit, um alle sehenswerten Ziele auf der Insel zu erkunden.
Unsere Rundreise führte uns in das raue Bergland im Norden von Bali. Hier ist vor allem der Batur See mit dem aktiven Batur Vulkan ein beliebtes Ausflugsziel. Mit seinem Durchmesser von 17 km ist der 1717 m hohe Vulkankessel Batur der größte der Welt. Der Berg gilt als der zweitheiligste auf der Insel.
In Bedugal machten wir am Bratan See halt. Das kleine Dorf liegt paradiesisch auf 1200 m Höhe und bietet einen sehr schönen Überblick über den Kratersee. Ein Höhepunkt des Sees ist der Tempel Ulu Danu, der direkt am See gelegen ist. Die schöne angrenzende Gartenanlage lädt zum verweilen und ausruhen ein. Am Ulu Danu wird die Göttin des Meeres und der Seen, Dewu Danu, verehrt.
Die Inselrundfahrt führte uns durch die schönen Reisfelder in Zentralbali. Eine architektonische Meisterleistung! Terassenartig, in mehreren Stufen an den Berghängen angelegt, wurden die Hänge für die Landwirtschaft nutzbar gemacht. Gerade am Morgen, wenn der Dunst sich über den Feldern legt und die Sonne über den Palmen aufgeht, ist die Atmosphäre besonders schön.
Ein Besuch in Tampaksiring und Tirta Empul führte uns zu den heiligen Quellen. Das Heiligtum beherbergt mehrere Quellen, die sich in zwei Wasserbecken (eines für Männer und eines für Frauen) ergießen. Ihnen wird magische Heilkraft nachgesagt.
Zum Abschluss unserer Rundreise fuhren wir in den Süden nach Tanah Lot, einem der sechs Nationaltempel Balis. Idyllisch schmiegt sich das Heiligtum an den Fels, auf dem es errichtet wurde. Bei Flut wird der Fels vom Meer umspült und bleibt vom Land aus unzugänglich. Nur bei Ebbe gelangt man zum Meerestempel, an dem man ab späten Nachmittag spektakuläre Sonnenuntergänge beobachten kann. Allerdings werden zu dieser Zeit Herrscharen von Pauschalurlaubern zum Tempel gefahren, wodurch der Reiz des Naturschauspiels verloren geht!
Auf Bali haben wir inzwischen zahlreiche hinduistische Tempel besichtigt, die sich von den bisher gesehenen Tempelanlagen (zumeist buddhistische Tempel) Südostasiens sehr unterscheiden.