Unsere Reise durch Sikkim neigt sich langsam dem Ende entgegen, doch nicht ohne einprägsame Eindrücke von Gangtok und Umgebung. Gestern haben wir uns von Doreen aus London verabschiedet. Nach mehr als 16 Tagen Streik in Darjeeling hat die Regierung von West Bengalen beschlossen, eine Streikpause von 4 Tagen einzulegen. Für Doreen war das Grund genug, um doch noch nach Darjeeling zu reisen. Zur Verabschiedung tauschten wir unsere Adressen aus und kurz darauf erhielten wir eine mehr als freundschaftliche Einladung von ihr, sie doch einmal in London zu besuchen. Wir sollen uns unbedingt die lokalen Rockbands anschauen und auf keinen Fall einen Walk mit ihr verpassen. Dieses Angebot werden wir wohl kaum ausschlagen.
Heute hat es uns in unzählige Reiseagenturen verschlagen, denn wir wollen noch unbedingt nach Tsomgo an der tibetischen Grenze um dort den Changu Lake zu sehen. Ein wirklich magischer Ort auf mehr als 3.000 Metern Höhe. Dafür benötigen wir noch ein spezielles Permit, was uns den Besuch an der Grenze zu China gestattet. Schnell noch ein paar Passfotos geschossen und Reisedokumente kopiert und schon wird es morgen in aller Frühe auf „große“ Reise gehen. Wir sind neugierig auf das was da noch kommt. Und dann noch rasch eine Tour nach Lingdum und Rumtek gebucht. Ein Tag der sich mehr als gelohnt hat. Allein schon die Anreise zu den zwei sehr wichtigen Klöstern in der Umgebung von Gangtok war Abenteuer pur. Durch die Regenzeit ist die Straße dorthin in einem bedauernswerten Zustand, was aber den Taxifahrer der kleinen Kiste nicht davon abhielt, über sämtliche „Schlaglöcher“, Steine und Unebenheiten zu brettern. Das arme Auto! Bei diesen Straßenzuständen ist man stets darauf bedacht, seine inneren Organe an den richtigen Stellen zu behalten. Zur Belohnung jedoch folgten wirklich tiefe Impressionen, die wir wohl so schnell nicht vergessen werden. Auch wenn das Lingdum Kloster erst 1998 fertiggestellt wurde, so ist es doch das Schönste seiner Art, was ich bisher in Sikkim gesehen habe. Dagegen wirkt das Rumtek Kloster eher fad und langweilig, doch die Sicherung durch das Millitär zeigt die tiefe Bedeutung jenen Ortes an. Eine Erfahrung der anderen Art, die sich doch gelohnt hat. Bei Sonnenschein und Frühlingserwachen gab es für den heutigen Tag keine bessere Entscheidung.