Nach nur 40 Minuten Flug von europäischen Außenpunkt La Réunion begrüßt mich Mauritius mit einem „Willkommen im Paradies“. Ich hätte selbst nie daran geglaubt einmal nach Mauritius zu fliegen. Mein Klischee reichte bisher kaum weiter über ein Land voll mit nobler Luxusresorts und Hotels an weißen Sandstränden mit türkisfarbenen Meer, einer schillernden Unterwasserwelt und natürlich Mauritius als Hochzeitsinsel. Schnell jedoch wird mir klar, dass nicht alle Klischees tatsächlich auch der Wahrheit entsprechen. Aber der Reihe nach. Nach der Ankunft sehe ich mich mit einem sehr rasant fahrenden Taxifahrer konfrontiert. Nach der gewohnten europäischen Ordnung auf La Réunion ist der afrikanische Einfluss unverkennbar, denn die Ordnung ist dahin. Alles wirkt auf mich ein wenig chaotischer, schmutziger aber vor allem ärmer. Mauritius gehört zu Afrika und obwohl jährlich sicher unzählige Touristen den kleinen Inselstaat besuchen, ist bei den Einheimischen der Wohlstand nicht so verbreitet wie noch auf La Réunion. Doch die Menschen sind freundlich und gleich nach der Ankunft in Mahébourg wähne ich mich dem Paradies ein Stück näher. Meine Unterkunft liegt direkt am Meer und der Pool scheint mit dem direkt dahinter wellenden türkisfarbenen Meer zu verschmelzen. Bunte Fische tummel sich im Wasser und der Blick schweift zum Riff und auf das Naturschutzgebiet Ile aux Aigrettes. Hier geht Mahébourg in die endlose Weite über und von Massentourismus ist keine Spur. Die nächsten vier Tage werde ich also hier verbringen, ohne Plan und ohne Ziel. Lediglich der Wunsch ist vorhanden, einmal die schillernde Unterwasserwelt aus nächster Nähe zu sehen. Und natürlich die Riesenschildkröten, die auf der Ile aux Aigrettes beheimatet sind. Vielleicht leihe ich mir auch einen Scooter, um ein wenig von meiner näheren Umgebung zu erkunden. Ich lasse mich einfach treiben.