Nun verschlägt es mich nach Kapstadt, an das wohl schönste Ende der Welt. Am Flughafen in Johannesburg treffe ich auf meine aufgeregten Eltern, die bereits seit drei Stunden auf mich warten. Der Flieger aus Mauritius landet pünktlich, doch am Flughafen selbst erwartet mich das Drama. Durch die Einreiseformalitäten verliere ich gut und gern fast 90 Minuten Zeit und auch die Aufgabe der Gepäckstücke nimmt noch einmal fast 60 Minuten in Beschlag. Es bleiben also noch 40 Minuten für Sicherheitskontrollen und Check In. Ein Wettlauf gegen die Zeit, den ich dann doch in letzter Minute für mich entscheiden kann. Meinen Eltern fällt bei meiner Ankunft ein Stein vom Herzen, haben sie schon die wildesten Fantasien geschoben, wie sie ohne „Reiseführer“ die Ankunft in Kapstadt überstehen würden. Aber dazu ist es nicht gekommen. Nach zwei Stunden Flug erreichen wir gemeinsam unser Reiseziel und die Übernahme des Mietwagens verläuft unproblematisch. Lediglich ein Gepäckstück von mir vermisse ich. Es muß mir irgendwie abhanden gekommen sein. Meine innerliche Aufregung ist groß, denn es handelt sich um meine komplette Foto- und Technikausrüstung. Dem Himmel sei Dank, dass es einen Schalter für vermisste Gepäckstücke gibt und sich mein schwarzer Trolley tatsächlich dort angefunden hat. Ich könnte den Herrn hinterm Schalter küssen….
Kapstadt begrüßt uns mit ganz viel Sonne, dafür aber auch mit Sturmböen bis zu 70 km/h. Der Kapwind, der vom Atlantik über die Stadt peitscht, kann mitunter ziemlich unangenehm werden. Abends fühlt es sich trotz der 20 Grad Lufttemperatur unangenehm kalt an. Die kommenden Tage wird es viel zu sehen geben. Der Chapman´s Peak Drive gehört mit zu den schönsten Küstenstraßen Südafrikas. In jeder Kurve eröffnet sich ein weiterer schöner Blick über das Meer und die Buchten. Auf dem Weg zum Tafelberg legen wir eine kleine Pause am Lions Head ein. Von hier aus kann man wunderbar auf den Tafelberg schauen. Vielleicht fährt ja auch die Seilbahn hinauf zum Tafelberg? Durch die Windböen bleibt uns aber die Auffahrt zum Tafelberg verwehrt. In der V&A Waterfront befinden wir uns im alten Hafenviertel der Stadt, das inzwischen für die schönen Dinge im Leben sehr aufgehübscht wurde. Von dem stinkenden Hafenviertel ist nicht viel geblieben, dafür gibt es unzählige Bars, Restaurants, Boutiquen und Einkaufsläden. Am Pier werde ich angesprochen, ob ich Interesse an einem Hubschrauberrundflug hätte. Da der Preis stimmt und ich Kapstadt auch gern aus der Vogelperspektive kennenlernen möchte, sitzen wir wenig später in einem der unzähligen Helicopter, die für Rundflugwillige im Hafen bereit stehen. Die zwanzig Minuten Flug über das Stadion, den Tafelberg und die Buchten sind unvergesslich! Gekrönt wird unser Besuch noch mit einer Fahrt durch den Table Mountain National Park zum Kap der guten Hoffnung und einer Wanderung zum Diaz Beach. Kapstadt zeigt sich uns von seiner schönsten Seite und bleibt mir persönlich als das wohl „Schönste Ende der Welt“ in Erinnerung.