Nachdem wir unsere Reisepläne für Malaysia über den Haufen geworfen hatten, buchten wir eine Fährüberfahrt nach Langkawi. Eigentlich sollte uns die Reise von den Cameron Highlands an die Ostküste von Malaysia zur Inselgruppe der Pulau Perhenthian führen. Doch alle Traveller die wir unterwegs trafen, wollten ebenfalls auf diese Inseln, wodurch inzwischen die Preise sehr gestiegen sind. Was also sollte uns außer blauen und kristallklaren Wasser dort noch erwarten? Wir haben es nicht herausgefunden, sondern entschieden uns eben für eine Rückfahrt nach Georgetown und die Fährüberfahrt am 09. Mai nach Kuah – Langkawi.
Langkawi, das ist sowohl die gleichnamige Insel und weitere über 100 kleinere und größere Eilande. Von Penang aus steuern täglich Schnellboote die Inselgruppe an. Die 100 km lange Fahrt dauert so nur knapp zwei Stunden, aus denen jedoch nach Seegang und individueller Verfassung auch gefühlte vier bis sechs Stunden werden können. Einigen Menschen auf der Fähre war der Wellenritt nicht ganz zuträglich, so dass einige von ihnen an der Seekrankheit litten. Für uns jedoch war es eine relativ entspannte Überfahrt, die nach zwei typisch asiatischen Videostreifen in der Glotze in Kuah ihr Ende fand.
Kuah ist der eigentliche Hauptort von Langkawi. Außer ein paar Hotels, einer kleinen Moschee und einigen Einkaufstempeln hat der Ort jedoch nicht viel zu bieten, so dass wir uns für eine Fahrt an den beliebten Pantai Cenang Strand entschieden. Abermals fiel uns auf, wie gut die Straßen in Malaysia ausgebaut sind. Die Hauptverkehrsader auf Langkawi ist im besseren Zustand als manch deutsche Autobahn!
Eigentlich hatten wir von Langkawi die Vorstellung einer reinen Touristeninsel. Die Nähe zu Thailand und auch der Status als Zollfreie Zone erweckte in uns den Gedanken, dass es auf Langkawi sehr voll sein könnte. Doch wir haben uns getäuscht! Die Insel ist zwar touristisch erschlossen, doch sind lange nicht so viele Urlauber anzutreffen wie beispielsweise auf Penang! So fanden wir auch ohne Probleme eine schöne Bleibe in einem Chalet des AB-Motel.
Die Insel ist unter anderem auch den Radfreunden durch die „Le Tour de Langkawi“ ein Begriff. Es handelt sich hierbei um das populärste Radrennen im südostasiatischen Raum, zu dem viele internationale Topstars der Radrennsszene antreten. Ich zähle nun nicht unbedingt zu diesen Stars, doch meine persönliche Vorliebe zum Radrennsport trieb mir sofort die Tränen in die Augen, als ich die glatten Straßen, die schöne Natur und tatsächlich Radrennfahrer zu sehen bekam! Schade das ich mein eigenes Rennrad nicht dabei hatte. Auszuleihen gab es mal wieder nur chinesische „Eisenschweine“, mit denen die Fortbewegung zur Qual anstatt zur Freude wird…
Also blieb uns nur das motorisierte Zweirad, mit dem wir die Insel ausgiebig erkundeten. Aus dem geplanten Besuch im beliebten Meeresaquarium wurde aufgrund der 120%-igen Preissteigerung leider nichts, und auch die Fahrt mit der Seilbahn in den Geopark von Langkawi scheiterte eben auch an der Preissteigerung von 500 Prozent! Jedoch wurden wir durch die Natur und die wunderschöne Aussicht vom Gunung Raya, mit 883 Metern der höchste Berg der Insel, belohnt.
Morgen werden wir wieder zurück nach Georgetown fahren. Die letzten Tage in Malaysia führen uns noch nach Kuala Lumpur und Melaka.