Noch ehe uns die Hähne aus den Schlaf reißen konnten, standen wir auf, um den Bus nach Lao Bao zur vietnamesischen Grenze zu nehmen. Eigentlich sollte der Bus erst um 7 Uhr morgens in Savannakhet abfahren, aber bereits eine halbe Stunde vorher verließ der Bus den Busbahnhof. Den Grund dafür kannten wir erst einige Stunden später!
Jedenfalls hat es sich heute Morgen wieder als vorteilhaft erwiesen, zu zweit auf Reisen unterwegs zu sein, denn ohne meine Mithilfe stünde Caro noch immer in Savannakhet und ihr Gepäck wäre verschwunden. Wer denkt schon daran, dass in Asien die Busse pünktlich abfahren. Üblicherweise sind spätere und ungenaue Abfahrtszeiten gängig, in Laos dagegen nicht.
Bereits beim Besteigen des Busses wurde uns klar, dass dieser wieder als Transporter für allerlei Säcke und Baumaterial diente. Der gesamte Gang war mit Zuckersäcken und Kartons mit Motorenöl vollgestellt. Das Dach des Busses diente als Lagerort für diverse Laobierkästen, die später in einem anderen Ort im Nirgendwo abgeladen wurden. Die gesamte Busfahrt sollte eigentlich bis 12 Uhr mittags gegessen sein, wären da nicht die weiteren Einladestationen auf dem Weg zur Grenze gewesen.
Zuerst mussten sich die Einheimischen am Markt noch mit verschiedenen Fleischspießen, Obstsorten und süßen Leckereien eindecken. Zehn Minuten später wurde der Bus noch mit weiteren unzählbaren Zuckersäcken vollgeladen. Irgendwann später wurde der gesamte Kram wieder ausgeladen. Diese Prozeduren dauerten seine Zeit, so dass wir auf der gesamten Wegstrecke mindestens 2 Stunden Verzögerung hatten. Die europäische Vorstellungskraft reicht nicht aus, um sich ein Bild darüber machen zu können, wie viele 50kg – Säcke Zucker in einem Bus verladen werden können. Es sei angemerkt, dass der Bus eine sehr gute Bodenhaftung hatte.
Letztlich kamen wir gegen 14.30 Uhr an der Grenze an und knapp 30 Minuten später waren wir in Vietnam eingereist. Wieder mal waren wir die einzigen Touristen im Bus. Manchmal glauben wir, dass wir das Reisen anders gestalten als alle anderen.