Mit einem Wimpernschlag wurden wir in eine völlig andere Welt versetzt… In den frühen Morgenstunden des 08. März fegte der Airportbus mit einer grandiosen Geschwindigkeit über den Expressway in Bangkok, um in 30 Minuten gegen 04.30 Uhr am Flughafen anzukommen. Weitere zwei Stunden später saßen wir bereits im Flieger nach Yangon. Nach einer Flugzeit von knapp 70 Minuten landeten wir in Myanmars Hauptstadt. Am Flughafen trafen wir auf Ingrid, eine Deutsche, die bereits seit Oktober 2006 auf Reise ist. Gemeinsam ließen wir uns von einem Einheimischen davon überzeugen, mit ihm zu seinem speziellen Guesthouse (Motherland Inn2) zu fahren. Der Transfer in die Stadt war damit kostenlos möglich, so dass wir ohne zu zögern zustimmten. Am besagten Guesthouse angekommen, verging uns aber die Lust in dieser Bleibe zu verweilen, da anscheinend alle Ausländer hier abgeladen wurden. Irgendwie glich die Szene einer Massenabfertigung! Also schulterten wir unser Gepäck und nahmen die Beine in die Hand, um mehrere Straßen weiter eine wirklich nette Behausung zu finden. Nun schlafen wir im „My Fair Inn“ Guesthouse, welches sich in direkter Nachbarschaft mit dem „Strand Hotel“ befindet, in dem auch schon das Oberhaupt der Rolling Stones zu Gast war. Allerdings kostet unsere „Suite“ nur einen Bruchteil dessen, was Mick Jagger im Strand zu zahlen hatte.
Bereits bei den ersten Kontakten mit den Einheimischen wurde uns klar, dass wir uns in einer ganz anderen südostasiatischen Welt befinden. Ganz Yangon scheint dem Betelnusskonsum verfallen zu sein! Die Straßen sind teilweise rot von den Überresten dieser gängigen Droge. Der überwiegende Teil der Männer trägt den traditionellen Wickelrock (Longyi), der einfach um die Hüfte geschwungen wird. An jeder Straßenecke bieten die Menschen ihre Waren an. Die Märkte sind hier wesentlich lebendiger als in allen bisher bereisten Ländern Südostasiens. Die Menschen laufen durch die Straßen und rufen laut in die Häuserschluchten, um ihre Waren an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Der Verkehr ist weitaus stärker, als wir es uns erträumt hatten. Das Stadtbild ist geprägt durch uralte Busse, die noch auf die 1940er Jahre datieren und immer noch fahren. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind gnadenlos überfüllt! Wir ahnen jetzt schon, wie beschwerlich das Reisen im Land sein wird.
Zum Mittag wurden wir von dem Englischlehrer der Guesthouse-Familie zum Essen eingeladen. Erst nach einiger Zeit begriffen wir überhaupt, warum uns diese Ehre zuteil wurde. Da wir sehr hungrig waren, fragten wir nach einem Restaurant. Fragt man einen Einheimischen nach einem Restaurant, fühlt sich dieser dem Fragenden verpflichtet, ihn zum Essen einzuladen!
Unsere erste Restauranterfahrung fiel positiv aus, nur das in Myanmar das Essen oft im Öl schwimmt. Es bedarf also immer einer ordentlichen Portion Reis, damit der Körper das Öl neutralisieren kann. In Myanmar gibt es an jeder Ecke Tee- und Bierstuben, in denen man für geringes Geld gutes Essen und Trinken bekommt.
Da uns heute die Müdigkeit fest im Griff hat, haben wir uns erst für morgen die Besichtigung der Stadt vorgenommen.