Hoedspruit – Phalaborwa – Krügerpark – Nelspruit 1.057 km
Durch den heißen und trockenen Norden setzten wir unsere Fahrt in Richtung Limpopo Province fort. Wir wollten einige Tage in Tzaneen verbringen, doch einige Umstände bei der Quartiersuche machten uns einen Strich durch die Reiseplanung. Leider gab es keine passenden Bleiben für uns, der einzige Backpacker wirkte alt und verlassen und andere Budget-Unterkünfte waren ausgebucht bzw. entsprachen nicht mehr den Preisangaben in unserem Reisebuch. So wurde aus der „Fairview River Lodge“ ein luxuriöses Ferien- und Veranstaltungsresort, dass nun mit Übernachtungspreisen ab 75,- € aufwärts wirbt. Naja, eben eine kleine Pleite… So beschlossen wir nach Phalaborwa zu fahren. Eigentlich ein kleines und niedliches Örtchen, dass durch seine reichen Kupfer- und Phosphatvorkommen erst in den 1950er Jahren gegründet wurde. Seine ideale Lage an der Westseite des Krügerparks macht es natürlich als Übernachtungsalternative interessant, falls es im Nationalpark mal eng werden sollte. Derzeit ist aber keine Hochsaison, so dass Phalaborwa genügend Schlafmöglichkeiten bereit hält. Wir entschlossen uns für einen niedlichen Backpacker und zogen eigentlich eine Tour durch den Krüger Nationalpark in Erwägung. Allerdings schreckten uns die Preise für die angebotenen Eintages- und Mehrtagestouren ab, so dass wir bereits am nächsten Morgen zurück nach Nelspruit fuhren. Nachdem wir uns mit dem Besitzer des Backpackers in Nelspruit unterhalten hatten, beschlossen wir für den nächsten Morgen einen Self-Drive durch den Süden des Nationalparks zu machen. Also standen wir schon um 4.30 Uhr auf der Matte, um eine Stunde später am Melane Gate den Park zu passieren. Derzeit öffnen die Tore des Krügerparks um 5.30 Uhr und schließen pünktlich um 18.00 Uhr ihre Pforten. Also verblieben uns gut 12 Stunden für die Erkundung der Vielfalt der Tiere im Park. Mit über 200.000 Tieren und 147 verschiedenen Säugetierarten zählt der Krügerpark ganz sicher zum Highlight von Südafrika. Und in der Tat, die Tiere sind wirklich zum Greifen nah! Anfangs hatten wir unsere Bedenken mit einem Self-Drive durch den Nationalpark, denn welcher Mitteleuropäer hat schon Erfahrungen mit wilden Tieren dieser Art. Kaum waren wir 30 Minuten gefahren, da standen schon die ersten Elefanten auf der Straße und bildeten eine lebendige Barriere. Die Nähe zu den Tieren ist faszinierend! Offensichtlich sind es die Tiere gewohnt, dass regelmäßig Menschen in ihrer Nähe sind. Sie betrachten die Fahrzeuge als selbstverständlichen Teil ihrer Lebensumgebung. Alles schreit nach den „BIG 5“, die großen Fünf des Wildparks. Zu ihnen zählen die Wildkatzen wie Leoparden und Löwen, Nashörner, Elefanten und Büffel. Doch die Artenvielfalt ist so gigantisch, dass es eigentlich kaum eine Rolle spielt, welches Tier man gerade beobachten kann. Und vermutlich trifft man hier und dort auch mal einen Löwen und Leoparden. Wir hatten leider das Pech, dass uns diese Tiere bei unseren Beobachtungen nicht vor die Augen kamen. Trotzdem war es eine interessante Zeit im Park, die nach gut 10 Stunden mit völliger Erschöpfung endete. Wir freuen uns nun auf die nächsten Wildparks von Südafrika!
Einen Grund zum feiern gab es auch noch. Südafrika hat gestern den Weltmeistertitel im Rugby gewonnen. England musste sich den „Springboks“ geschlagen geben. Die Euphorie war schon im Vorfeld gigantisch und nun wird sie sicherlich noch größer sein.