Bergville – Port St. Johns – Coffee Bay 923 km
Nach neun Stunden im Auto hatten wir endlich die Drakensberge hinter uns gelassen und kamen erschöpft an unserem neuen Bestimmungsort an. Das bergige Gelände der mächtigen Drakensberge läßt nur sehr wenige Straßenverläufe zu. Viele Schotterpisten erschließen das Gebiet, doch für ein zügiges Fortkommen sind nur die Regionalstraßen und die Nationalstraße tauglich. Trotzdem sind die Wege lang. Wir entschlossen uns bis an die Wild Coast zu fahren. Die letzten 100 km nach Port St. Johns sind besonders abwechslungsreich aber anstrengend. Eine kurvenreiche Straße führt in das kleine Hafenstädtchen in spektakulärer Lage. Die Mündung des Mzimvubu River wird von einer gewaltigen Schlucht bestimmt, welche der Fluss auf seinem Lauf zum Meer in den weichen Sandstein gefressen hat. Vom Mount Thesiger aus hat man eine wundervolle Aussicht auf den Ort und das Meer. Der Bruder des Besitzers vom Backpacker in Port St. Johns hatte am Abend zu einer Fahrt auf dem Pickup auf den Gipfel des Mount Thesiger eingeladen. So konnten wir neben der schönen Aussicht auch einen wundervollen Abendhimmel über Port St. Johns genießen. Heute haben sich viele Aussteiger in dem Städtchen niedergelassen und fröhnen ihrer ganz eigenen Kultur aus Spiritualität, Karma, Musik und Drogen. Wir wollten uns dem Kult und Zauber der freien Lebensweise entziehen und fuhren alsbald zur Coffee Bay, wo ebenso Hippies und Aussteiger ihren Platz gefunden haben. Anscheinend ist manchen Leuten der Konsum einiger pflanzlicher Produkte zu stark in den Kopf gestiegen! Neben diesen Leuten gibt es aber auch andere schöne Dinge an der Wild Coat zu entdecken. Die Coffe Bay verdankt ihren Namen einem Schiff, welches im Jahre 1863 hier gesunken sein soll. Die Ladung waren Kaffeesäcke, die auf Grund gingen. Einige der Bohnen versuchten vergeblich Wurzeln zu schlagen. Vermutlich scheint die Wild Coast wirklich ein wilder Abschnitt an Südafrikas Küste zu sein, denn unzählige Wracks gesunkener Schiffe sind heute die Attraktion einiger Backpacker, die sogar geführte Touren dorthin anbieten. Neben den Schiffswracks zählt das Hole-in-the-Wall zu den Höhepunkten der Wild Coast. Steile Klippen ragen aus dem Meer empor und bilden eine Insel im Mündungsgebiet des Mpako River. Naturgewalten und Meeresströmungen haben ein Loch in den Fels geschlagen, durch das nun tosend das Meereswasser rauscht. Die einheimischen Xhosa gaben dem Ort den passenden Namen esiKhaleni – „geräuschvoller Platz“.