Inzwischen bin ich von Negombo mit dem Zug nach Puttalam gereist. Die Zugfahrt allein ist schon ein Abenteuer. Es rumpelt, ruckelt, wackelt und kracht. Die Waggons springen und hüpfen auf den Schienen und langsam und behäbig zuckelt der Zug seinem Ziel entgegen. Für asiatische Verhältnisse fast pünktlich, kommt der Zug nur mit einer Stunde Verspätung am Endhaltepunkt in Puttalam an. Von hier aus soll es nun in den Wilpattu Nationalpark gehen. Schon bald bin ich umrungen von Tuk Tuk Fahrern, die alle erdenklichen Reiseziele und Reisepreise nennen. Nein ich will nicht zum Busbahnhof, nein ich möchte nicht in ein Hotel, ja ich möchte zum Wilpattu. Kein Problem. Kostet mich 2.000 Rupien. Okay. Eine dreiviertel Stunde später bin ich mitten in der Wildnis angekommen. Keine Menschenseele ist zu sehen, dafür ein ohrenbetäubendes Grillengezirpe zu hören. Vom Baumhaus aus genieße ich einen unglaublichen Blick auf den Dschungel. Am nächsten Morgen ergießt sich ein Monsumartiger Regen vom Himmel, doch die Tour durch die Wildnis per Safarijeep ist gebucht und schon bald sehe ich die ersten Vögel, Rehe, Varane und sonstiges Getier. Die zwei Tage in Wilpattu vergehen wie im Flug und mit dem Tuk Tuk geht es weiter in die alte Königsstadt Anuradhapura, die aber nicht das verspricht, was im Reiseführer und im Internet darüber zu lesen steht. In der Weitläufigkeit der Stadt verlieren sich Stadtzentrum und alte Paläste, so dass man Anuradhapura eigentlich nur mit einem fahrbaren Untersatzu vernünftig erkunden kann. Da aber das Wetter für eine ausgiebige Besichtigung einfach nicht mitspielen will und das Lake View Hotel die Aussicht auf den See vermissen läßt, zieht es mich schon einen Tag später nach Dambulla. Und endlich werde ich mit Sri Lanka versöhnt. Zum ersten mal scheint durchgängig die Sonne und die Stadt hat das zu bieten, was ich zuvor darüber recherchiert habe. Ein Besuch in den Höhlentempeln steht auf dem Pflichtprogramm.