Zwei Tage Ha Long Bucht – ein echter Traum! Mit dem Boot haben wir einen Ausflug in der bereits 1994 von der UNESCO als Weltkulturerbe ernannten Bucht mit ihren über 3000 Kalksteininseln unternommen.
In den frühen Morgenstunden des 01. Februar sind wir von Hanoi aus nach Ha Long Bay City gefahren. Hinter Ha Long Bay City verbirgt sich das Örtchen Bai Chay, dass die Vietnamesen als Ausgangsort für Touren in die Bucht ausgewählt haben. Wer kann den Vietnamesen schon verübeln, dass sie mit ihrem Weltkulturerbe auch Profit machen wollen.
Sobald man in Bai Chay angelangt ist, bemerkt man die Massenabfertigung der Touristen, die für die nächsten ein bis drei Tage ihre Zeit auf dem Boot oder Cat Ba Island verbringen möchten. Alles wirkt doch etwas chaotisch, denn an der Anlegestelle tummeln sich unzählige Boote, die sich förmlich um die Touristenströme tummeln. Der erste Gedanke bei diesem Anblick erinnerte uns stark an die Bilder vom Massentourismus in Mallorca. Die Prozedur nach Bootsbesteigung und Abfahrt in die Bucht dauerte aufgrund der vielen Schiffe fast eine komplette Stunde. Dann jedoch eröffnete sich uns das weite Meer, mit den in der Ferne erkennbaren Inseln.
Da das Wetter in der Ha Long Bucht reine Glückssache ist, konnten wir uns über den Nebelschleier am ersten Tag nicht beklagen. Doch als das Boot in Richtung Hang Sun Sot Höhle schipperte, wurde die Aussicht grandios. Vor uns breitete sich die ganze Schönheit der Bucht aus, die man in ihrer Gesamtheit nur vom Boot aus bestaunen kann. Der anschließende Besuch in der Hang Sung Sot Höhle war der eigentliche Höhepunkt. Im Inneren entfaltet sich eine fantastische Grottenlandschaft unvorstellbaren Ausmaßen. Ganze Kathedralen könnten in der Höhle Platz finden.
Die Nacht verbrachten wir auf dem Boot in einer kleinen Kajüte. Bereits gegen sieben Uhr abends waren wir völlig platt. Vermutlich von der frischen Meeresluft, ganz sicher jedoch von den Eindrücken des Tages.
Als Anmerkung möchte ich jedoch nicht vergessen zu erwähnen, dass der Massentourismus alsbald eine Gefahr für die Bucht werden könnte. Unverkennbar ist die Luftverschmutzung durch die vielen motorisierten Kutter und Dschunken. Jedes Schiff besitzt einen eigenen Generator, mit dem abends die Boote mit Strom versorgt werden. Natürlich laufen diese Generatoren mit Dieselkraftstoff, der als Abgas in der Atmosphäre landet. Auch die Müllverschmutzung durch die schwimmenden Dörfer der vielen Fischer und Austernzüchter lässt für die Zukunft nichts Gutes erahnen!