Nach einiger Reiseplanung über das Internet sind wir auf einen interessanten Artikel über den Strand von Sihanouk Ville aufmerksam geworden. Bambushütten am Meer, frisches Seafood, klares Wasser und weiße Strände klangen verlockend. Also entschlossen wir uns, mit dem lokalen Bus von Phnom Penh nach Sihanouk Ville zu fahren.
Eigentlich ist Sihanouk Ville nichts weiter als eine Hafenstadt, die ihren Namen dem gleichnamigen Bauwerk verdankt. Französische Ingeneure errichteten hier 1965 einen Hafen, der durch die vorgelagerten Inseln optimal geschützt war.
Heute leben in dem Ort vor allem Chinesen und Sino-Khmer (Kambodschaner, die sich mit Chinesen vermischt haben). Alles im Ort boomt! Seitdem die Grundstücksspekulanten ihren Plan aufgeben mussten, an der Küste würde sich ein eliteres Baderesort entwickeln, schiessen die neuen Hotels, Gästehäuser und Bars nur so aus dem Boden. Infolge dessen hat sich in der Stadt etwas breit gemacht, was mit der Bezeichnung „Kein Charakter“ gut beschrieben werden kann. Es gibt halt nichts! Die Stadt wurde künstlich aus dem Boden gestampft, seitdem der Hafen in den 60er Jahren entstanden ist. Bis vor zwei Jahren gab es in Sihanouk Ville noch nicht einmal befestigte Strassen, heute hingegen versuchen die Kambodschaner vom aufstrebenden Tourismus zu profitieren.
Uns hingegen kam es so vor, als würden die Einheimischen vom Boom überrascht! Teilweise kommen sie mit dem aufstrebenden Tourismus nicht zurecht und wirken überfordert. Von sanfter Entwicklung kann an den Stränden keine Rede sein… Es wird halt wie überall der gleiche Fehler gemacht. Hotel an Hotel.
Nach knapp 3 Stunden im Ort stellten wir uns die Frage: „Was zur Hölle wollen wir in Sihanouk Ville?“ Klar, der Strand ist teilweise recht hübsch, doch Ruhe und Ausgeglichenheit brauchen wir derzeit nicht. Also haben wir nur unsere Bücher und Reiseliteratur gut an den Mann gebracht, und leisteten uns den Luxus eines privaten Taxis nach Kampot. Da keine öffentlichen Verkehrsmittel nach Kampot verkehren, blieb außer der Shared-Taxi Variante mit 30 Leuten im Minibus oder Pick Up nur der private Service. Wir haben es nicht bereut!
Zu erwähnen sind in Sihanouk Ville die vielen, individuellen Hilfsprojekte. Insbesondere das Starfish Project soll erwähnt werden. In der Stadt findet man ein kleines Café mit Internetanbindung und Verkaufsladen. Die Angestellten sind meist körperlich behindert. Die Erlöse aus dem Projekt dienen der Familienplanung und der Gesundheitsfürsorge.