Reisen verbindet

Plötzlich schrecke ich hoch. Mein Herz schlägt laut und ich bin mir sicher, ich habe etwas vergessen. Noch einmal nachgeschaut, nein es war doch nur ein Traum. Also entschließe ich mich spontan doch dazu, ein Ticket auf die 4.000 Inseln zu buchen. Eigentlich hatte ich das Gefühl, ich sollte länger in Tad Lo verweilen, dem kleinen Ort im Bolaven Plateau. Doch nun wies mich mein Gefühl in den Süden, also blieb die Straße nach Attapeu hinter mir und der Pfeil wies in Richtung Siphandone. Diesmal jedoch wollte ich nicht mit dem Motorrad anreisen, denn das erschien mir doch zu stressig aufgrund der aufkommenden Wärme. Ein Minivan sollte es sein. Davon huschen inzwischen ein Dutzend von Pakse nach Don Det, der Partyinsel an der Grenze zu Kambodscha. Doch hierher wollte ich auf keinen Fall, denn auf Pergamentwände, durchgelegende Matratzen, feiernde Jungspunte aus Übersee und dröhnende Bässe hatte ich überhaupt keine Lust. Ich wollte zurück auf Don Khong, der größten Insel im Mekong und noch einmal eintauchen in das Epizentrum der Ruhe und Gelassenheit. Die Zeit einfach mal Zeit seien lassen und genießen, dazu eignet sich die Insel hervorragend. Und kaum eine handvoll Gleichgesinnte zog es hierher. Also genau richtig. Einmal angekommen, suche ich mir diesmal einen anderen Ort zum Verweilen aus. Das Mekong Inn Hotel scheint mir die richtige Wahl zu sein, denn hier bin ich abseits vom nächtlichen „Trubel“ im Ortskern, der ohnehin spätestens gegen 10 Uhr abends sein Ende findet. Doch abseits davon fühle ich mich wohler und meine zwei neuen Gasteltern begrüßen mich mit der erwarteten Gastfreundschaft. Angekommen, genieße ich die nächsten Tage und fühle mich sichtlich wohl und glücklich. Auch meine kleine Tour mit einigen Bootsüberfahrten von Don Khong auf die Insel Don Som und weiter nach Don Khon zum Somphamit Wasserfall funktionieren so, wie ich es mir im Vorfeld überlegt habe. Später am Abend treffe ich auf zwei ältere Herren aus Deutschland und Peter aus der Schweiz. Gemeinsam tauschen wir Reiseerfahrungen aus und lauschen der Stille, die über dem Ort und dem Mekong liegt. Der allabendlich golden schimmernde Mond, die nächtlichen Gesänge der Fischer auf ihren einsamen Booten auf dem Mekong und die morgendlichen Allmosengänge der Mönche sorgen für Abwechslung. Ich fühle mich richtig gut und bin etwas traurig darüber, dass ich schon bald nach Thailand zurück reisen muß.