Pangandaran – anders aber schön. Das kleine Örtchen im Süden von Zentraljava hat ganz viel zu bieten. Nicht nur Strandleben pur, sondern die Umgebung wartet mit vielen versteckten Zielen auf, die man ohne Probleme mit einem eigenen Moped erkunden kann. Zudem ertreckt sich auf der einen Seite der Bucht ein Nationalpark, in dem es viele Höhlen und allerlei Getier zu sehen gibt.
Bei Ankunft in Pangandaran wurden wir von einer ganzen Meute junger Männern umringt, die sich alle für die Neuankömmlinge interessierten. Wir schnappten uns kurzerhand ein Moped, dass uns an junger Indonesier anbot, um ihm damit zur beschriebenen Unterkunft zu folgen. Nicht das es nicht genug Auswahl geben würde, doch seine Beschreibungen gefielen uns und wir wollten uns diese Alternative gern ansehen. Karo bekam von dieser Aktion nichts mit und wartete mit unserem Gepäck am anderen Hotel. Wir entsclossen uns für zwei Zimmer, die uns jeweils 5 Euro die Nacht kosten. Eine gute Wahl.
Im Dezember 2006 wurde Pangandaran von der Flutwelle des Tsunami besonders stark getroffen. Gleich drei Wellen brachen über den Ort herein. Die erste Welle war mit 5 Metern Höhe nicht so stark wie die zweite Welle, die mit vermutlich 7 bis 8 Metern Höhe die schlimmste Verwüstung anrichtete und viele Gebäude zerstörte und hunderte Menschenleben kostete. Viele Existenzen wurden zerstört und die Menschen müssen seitdem wieder versuchen, mit dem wenigen Hab und Gut einen Neuanfang zu starten. An vielen Stellen der Stadt sind noch immer die Narben der Katastrophe sichtbar und nur zögerlich verblassen die Erinnerungen bei den Einheimischen, von denen viele noch mit dem Trauma der Naturgewalt zu kämpfen haben. Inzwischen ist an vielen Orten wieder die Normalität eingekehrt und das Geschäft mit den Touristen wird von Jahr zu Jahr besser.
Mit den Mopeds erkundeten wir die Umgebung von Pangandaran. Am ersten Tag benötigte Karo noch einen Fahrer für ihr Gefährt, so dass wir zeitgleich eine hilfreiche Person an unserer Seite hatten, die uns die entlegenen Ecken der Umgebung zeigen konnte. Berühmt ist Pangandaran unter anderem für den Green Canyon, den wir uns ebenfalls anschauen wollten. Jedoch nicht mit einer Tour, die hier an jeder Ecke angeboten wird, sondern auf eigene Faust. Gesagt, getan! Also fuhren wir heute knapp 80 Kilometer mit den Mopeds zum Green River Harbour, an dem die Boote zum Green Canyon ablegen. Für 75.000 Rupiah – in etwa 5 Euro – fuhren wir mit dem Boot über den Green River zum Canyon, an deren Ende ein Wasserfall in einen riesigen Pool stürzt. Um zu diesem zu gelangen, hätten wir die letzten 200 Meter schwimmen müssen. Mit den Kameras im Gepäck sparten wir uns aber die letzten Meter. Trotzdem ist der Bootstrip das Geld wert!
Morgen werden wir weiter nach Wonosobo reisen, um rechtzeitig vor Sonnenuntergang am Dieng Plateau anzukommen – eine uralte Kaldera eines erloschenen Vulkans. Hauptattraktion von Dieng sind aber die alten Hindutempel aus dem 8. Jahrhundert, auf die wir besonders gespannt sind.