Über den Vulkan zum Strand

Unsere Guides versprechen uns für diesen Tag ein echten Höhepunkt. Einen aktiven Vulkan mit beeindruckender Landschaft und keinen weiteren Touristen. Soll das stimmen? Ihre Tour haben sie uns als Ecotourismn Project angeboten. Bis jetzt scheinen sie der Bedeutung dieses Wortes zu folgen, denn wir sind tatsächlich fernab jeglicher Großstädte, inmitten der Natur, weit weg von ausgetrampelten Touristenpfaden. Es macht Spaß diesen Guides zu folgen. Das Vulkantrekking entpuppt sich als der wirkliche Höhepunkt. Der kleine Papandayan Vulkan ist sehr aktiv. Vor zwei Jahren spuckte er das letzte mal glühende Lava, die die komplette Vegetation im näheren Umkreis zerstörte und 60 Menschenleben kostete. Bei dieser Eruption stürzte auch der Krater in sich zusammen, so dass die Kaldera an einer Flanke des Vulkanes eine offene Wunde trägt. Absolut beeindruckend! Das zeitige Aufstehen zum Sonnenaufgang sitzt uns noch in den Knochen. Nur mit einem lokalen Guide können wir die Kaldera betreten, die an einigen Stellen so instabil ist, das ein falscher Schritt verhängnisvoll enden könnte. Ein beißender Schwelgeruch liegt in der Luft, der sofort in die Atemwege gelangt und einen Husten auslöst. Dafür ist die verstopfte Nase sofort frei! Überall strömt Gas und Wasserdampf aus der Erde. An vielen Stellen hat sich ein gelber Schwefelteppich gebildet, der das Gestein mit Kristallen überzieht. Die Hitze unter den Füßen ist nicht zu verleugnen. Wir laufen eine Stunde durch diese entartete Landschaft, die ihre Faszination aus ihrer natürlichen Gefährlichkeit schöpft. Gegen sieben Uhr morgens kehren wir zum Ausgangspunkt zurück und fahren nach einem ausgiebigen Frühstück weiter nach Zentraljava, an die südliche Küste nach Pangandaran.  Vorbei an Reisterassen und dichten Teakholzplantagen verändert sich die Vegetation rasch und alsbald erblicken wir die Küste und das Meer. Wir sind beeindruckt von der Tour, aber müde von den letzten Tagen ohne Ruhepause. Wir werden wohl die nächsten drei Tage hier verbringen, ehe wir weiter nach Wonosobo und zum Dieng Plateau fahren werden.