Am Morgen des 27.12. gingen wir zu Fuß mit unseren Rucksäcken zur Immigration Office in Chiang Khong, um uns ordungsgemäß aus Thailand ausstempeln zu lassen. Keine fünf Minuten später saßen wir in der Fähre nach Houay Say auf der anderen Flussseite des Mekong. Laos soll also für die nächsten 30 Tage unser Reiseziel sein. Das Visa On Arrival war so einfach zu bekommen, wie man sich im Laden eine Cola kaufen könnte. Raus aus der Fähre, Arrival Card ausgefüllt und den Pass einem netten Mitarbeiter der Immigration Office von Laos ausgehändigt und schon hat man einen Stempel, der noch mit 1.500 Baht bezahlt werden muss. Die gesamte Prozedur hat keine 10 Minuten gedauert.
Als wir nun in Houay Say standen, ging uns die Frage nach der Weiterfahrt durch den Kopf. Nach Oudomsay hätten wir mit dem Bus fahren können, allerdings auf der „Straße zur Hölle“ entlang. Es gibt hier oben keine befestigten Straßen, was das Reisen erheblich erschwert. Die Busfahrt hätte gut und gern 8 Stunden auf einer Piste gedauert, in der der Bus vermutlich in den Schlaglöchern versunken wäre. No Way! Aber was dann? Es blieb nur die andere von uns gewählte Alternative nach Pakbeng und weiter nach Luang Prabang. Allerdings kamen auch hier zwei mögliche Varianten ins Spiel. Mit dem Speedbot – 8 Stunden ohrenbetäubender Lärm und Todesgefahr – oder mit dem Slow Boat in zwei Tagen nach Luang Prabang mit Zwischenstopp in Pakbeng. Schon aufgrund des Preises entschieden wir uns für die zwei Tage auf dem Mekong. Für 850 Baht pro Person kauften wir also das Ticket und eine halbe Stunde später saßen wir schon auf dem Kahn. Wieder einmal bekamen wir zu spüren, dass die Asiaten eine andere Vorstellung von „voll“ haben. 60 Leute sind für ein Slow Boat zulässig und mehr als 100 Leute waren auf dem Boot. Nur dem Einsatz eines Amis war es zu verdanken, dass letztlich 2 Boote fuhren. Bis heute haben wir die Tour nicht bereut, auch wenn es am ersten Tag sehr zugig und kühl wurde. Nach ca. 6 Stunden Flussfahrt kamen wir in Pakbeng an, wo wir für eine Nacht einen Zwischenstopp einlegten. Der gesamte Ort hat sich total auf die durchfahrenden Tagestouristen eingestellt, die jeden Tag den Ort bevölkern. Ansonsten ist hier nicht viel los. Kann auch nicht, da Pakbeng den Strom noch immer aus eigenen Stromgeneratoren erzeugen muss und es nur Strom in den Morgenstunden und in der Zeit von 17 Uhr bis 22 Uhr abends gibt. Das schränkt das Leben erheblich ein. Die Einheimischen sitzen mit Kerzen an ihren Verkaufsständen und bieten die Waren feil.
Am heutigen Tag legten wir die zweite Etappe zurück, die uns in weiteren 6 Stunden von Pakbeng nach Luang Prabang führte. Die Landschaft raubte mir abermals den Atem. So viel Grün! Alles sieht noch sehr unangetastet und unerschlossen aus, was vermutlich den Reiz ausmacht.
Gegen 17 Uhr erreichten wir dann endlich Luang Prabang. Die Suche nach einem Guesthouse gestaltete sich schwierig, da zur Zeit unheimlich viele Gäste in der Stadt verweilen. Es geht auf Silvester zu und das ist hier Hochsaison! Trotzdem haben wir nach einiger Suche und Verhandlungen ein passables Quartier bezogen, welches allerdings noch nach etwas frischer Farbe riecht …
Die Wechselkurse und die vielen unterschiedlichen im Umlauf befindlichen Währungen erschweren zur Zeit noch das richtige Preisgefühl. Morgen müssen wir uns erst einmal einen kleinen Taschenrechner und Kip – die Landeswährung – besorgen. Zwar werden auch US-Dollar und Thailänische Baht akzeptiert, doch dadurch kommen wir völlig durcheinander.