Im Land der Menschenfresser

St. Lucia – Umzumbe – Oribi George 528 km

Umzumbe – der „unheilvolle Kraal“! Was treibt uns also in das Land der Menschenfresser? Neugierde, Sensationslust, oder einfach nur Interesse an neuen Entdeckungen? Wohl die Entdeckungsfreuden, denn von den Menschenfressern hat vermutlich keiner die Neuzeit überlebt. Einst lebten in Umzumbe die Hlonga, der Schrecken der Region. Die Kannibalen waren gierig nach Menschenfleisch und jagten jede menschliche Beute erbarmungslos. Doch im Jahre 1828 fegte Shaka die Hlonga weg und bereitete ihnen ein blutiges Ende. Eine Legende erinnert noch heute an die Geschichte der Kannibalen. Auf einer Anhöhe bei Umzumbe steht die „Pyramide des Glücks“, ein kleiner Steinhaufen, der von den Zulus hoch verehrt wird. Angeblich stand an dieser Stelle einst der tapfere Krieger Shaka und bat seine Vorfahren, ihn beim Kampf gegen die Hlonga zu unterstützen. Mit seinem linken Fuß warf er den Stein neben den Weg, den er einschlagen wollte und jeder Krieger tat es ihm nach und der Steinhaufen entstand. Wesentlich interessanter als der Steinhaufen war für uns aber das Oribi George Nature Reserve. Bei Port Shepstone zweigt von der N2 eine Straße landeinwärts ab und führt zum 21 km entfernten Naturreservat. Die Schlucht wurde vom Umzimkulwana River in das Felsplateau geschnitten. Steil abfallende Felswände dominieren die Oribi George, die nicht nur für Fotoliebhaber und Naturfreunde ein Paradies darstellt. Unzählige Wanderwege unterschiedlicher Längen und Schwierigkeitsgrade durchziehen das Reservat und führen zu wunderschönen Wasserfällen inmitten des dichten Waldes. Insbesondere der herrliche Samango Wasserfall bietet einen bezaubernden Anblick und entlohnt für die teilweise anstrengende Wanderung. Wir genossen die schöne Aussicht von einem über die Schlucht hinausragenden Felsen und ließen unsere Gedanken schweifen bei dieser wundervollen Naturkulisse.