Shewula – Hluhluwe – St. Lucia 768 km
Bereits im Krüger Nationalpark sind wir auf den Geschmack gekommen, einen Self Drive mit dem eigenen Auto in den verschiedenen Game Parks (Bezeichnung für Wildparks) zu unternehmen. Es verwundert also kaum, dass wir großes Interesse an der Erkundung des Hlane Nationalparks in Swaziland hatten. Mit einer Gesamtfläche von ca. 30.000 ha ist er der größte Park seiner Art im ganzen Land und beherbergt ein grandioses Refugium an verschiedenen Tieren. Die Besonderheit liegt aber bei den Löwen, die manchmal in den frühen Morgenstunden von der Hauptstraße aus beobachtet werden können. Im Jahre 1994 wurden hier nach 30 Jahren Abwesenheit diese Tiere wieder angesiedelt. Es folgten dann auch Leoparden und Geparden. Großkatzen sind zumeist sehr scheue Tiere. Daher verwundert es wohl kaum, dass wir wieder einmal kein Glück auf unserer Spurensuche nach den wilden Tieren hatten. Hingegen sahen wir viele Nashörner und Elefanten. Wir gelangten zu der Erkentniss, dass die Tiere im Hlane Park wesentlich scheuer auf Menschen reagierten als im Krügerpark. Trotz der zum Teil sehr schlechten Wege war aber eine Erkundung mit dem eigenen Auto möglich. Jedoch braucht man an einigen Stellen im Park sehr viel Feingefühl, um das Fahrzeug sicher auf den unebenen Pisten zu manövrieren. Vermutlich ist man mit einem Allradfahrzeug besser beraten, zumal beim Verlassen des Autos eine latente Gefahr besteht! Trotzdem hatte sich das Abenteuer Hlane Park gelohnt.
Um endlich die wilden Katzen zu Gesicht zu bekommen, versuchten wir unser Glück noch einmal im Hluhluwe-Umfolzi Park. Hier leben inzwischen schon mehr als 200 Löwen und eine Vielzahl von anderen großen Tieren. Der Park zählt zum Highlight von Südafrika und ist neben dem Krüger Nationalpark wohl der schönste des Landes. Hier macht die Tierbeobachtung riesigen Spaß. Unzählige „lebendige Straßensperren“ gehören zu einem Self-Drive im Park dazu. Hinter jeder Kurve könnte wieder ein Nashorn oder ein gewaltiger Elefantenbulle lauern. Im kleinen Toyota Tazz gewinnt man recht schnell respektvollen Abstand vor mächtigen Rhinos, noch größeren Elefanten oder gar einer ganzen Büffelherde. An den Wasserstellen tummeln sich unzählige Zebras, Giraffen, Gnus und anderlei Getier, nur die Großkatzen verstecken sich wieder im dichten Gebüsch des Nationalparks. Die Freude ist trotzdem riesig groß, da die Tiere wesentlich greifbarer sind, als wir es bisher erlebt hatten. Täten wir nicht in unserem kleinen Tazzy sitzen, dann könnten wir per Allrad gleich noch die Wetlands von St. Lucia komplett erkunden. So aber bleibt uns nur die Nationalstraße 2, um dem ausgedehnten Feuchtgebiet einen Besuch abzustatten. Hier gibt es die höchst bewachsenen Dünen der Welt, die weltweit höchste Dichte von Riedböcken, unzählige Krokodile und Nilpferde. Der St. Lucia Wetland Park ist ideal für ausgiebige geführte Wanderungen mit einem Ranger oder Selbsterkundungsfahrten mit eigenem Auto. Per Allradfahrzeug kann man sogar die Wetlands bis nach Mozambique befahren. Die Vegetation besticht durch Grasland und des gesamte Areal wird sowohl von Süß- als auch von Meereswasser überflutet. Das schafft ideale Voraussetzungen für Mangrovensümpfe, in denen sich die Krokodile und Nilpferde heimisch fühlen. Manchmal kann es sogar vorkommen, dass sich eines der großen Tiere bis auf die Straßen des kleinen Ortes verirrt. Vorsicht ist deshalb immer angebracht!