Nachdem wir am Abend des 29.12. am Ufer des Mekong an der Anlegestelle der Slow Boote verweilten, wurden wir von einem Einheimischen angesprochen, ob wir Interesse an einem Ausflug hätten. Wir dachten sofort an die bekannten Methoden aus Thailand, um Touristen für irgendwelche Fahrten zu ködern. Doch das erwies sich als gegenteilig, denn der junge Mann war nicht sonderlich aufdringlich, sondern erzählte uns, dass er jeden Morgen einen Ausflug zu den Höhlen und den Wasserfällen der Umgebung unternimmt. Auch wir hatten natürlich einen Besuch in der Höhle der zahlreichen Buddhafiguren in betracht gezogen, doch der individuelle Besuch gestaltet sich sehr schwierig. Man müsste schon auf dem Landweg per Tuk Tuk zur Mündung das Nam Ou fahren, um von dort aus mit dem Boot zur Höhle überzusetzen. Insgesamt spart man auf diese Weise auch kein Geld. Im Gegenteil, es könnte sogar noch mehr auf die Geldbörse drücken. Also entschlossen wir uns die Fahrt für den 30.12. zu buchen. Wir zahlten ungefähr 5,80 EUR für zwei Personen. Gegen acht Uhr morgens fuhren wir also mit dem Kutter stromaufwärts zu den Höhlen. Zwischenzeitlich machten wir an zwei Dörfern halt, in denen wir die Papierherstellung und das Brennen von Lao Whiskey bestaunen konnten. Eine Attraktion ist das Einlegen von Skorpionen, Schlangen und anderlei Getier in den Schnapsflaschen. Nichts für jedermann Geschmack, obwohl der Whiskey sehr schmackhaft ist.
Nach ungefähr 3 Stunden Fahrt erreichten wir auch die Pak Ou Cave, die mit unzähligen Buddhafiguren gefüllt ist. Sie gelangten durch die Pilgerfahrten verschiedener Könige seit 1560 hierher. Zahlreiche Touristen und auch Einheimische besuchen die Höhle. Es wird berichtet, dass einige Figuren auch Souvenierjägern zum Opfer gefallen sein sollen, die den neuen Besitzern aber wenig Glück gebracht haben. Man erzählt sich, dass sogar Touristen von plötzlichen Krankheiten und gar dem Tod heimgesucht worden sind. Einige Figuren sind daraufhin wieder in den Guesthäusern aufgetaucht, da sie ängstliche Diebe zurückgelassen haben.
Auf dem Kutter lernten wir eine Frau kennen, die uns viel über verschiedene Reisen zu berichten wusste. Bereits in den 70er Jahren bereiste sie auf dem Landweg ab Europa den südostasiatischen Raum. Interessant für mich waren ihren aktuellen Erfahrungen über Myanmar. Seit neun Jahren interessiere ich mich für das ehemalige Burma, jedoch ist bisher das Reisen im Land sehr schwer gefallen.
Am Abend machten wir noch Bekanntschaft mit zwei Holländern, die seit 15 Monaten in der Welt unterwegs sind. Sie haben ihre Reise in Afrika begonnen, sind später nach Indien und China gegangen und landeten auch in Myanmar. Sie haben uns eine Reise dorthin sehr empfohlen. Vielleicht ändern sich unsere Pläne auch noch!