Johannesburg – Thabazimbi – Marakele Nationalpark – Pilanesberg Nationalpark (566 km)
Angekommen in Südafrika. Zum dritten mal hat es mich inzwischen in das bezaubernde Land am südlichen Ende des afrikanischen Kontinents verschlagen. Nach einiger Planung am heimischen Computer entstand auf dem Papier eine Reiseroute, die nun in den kommenden drei Wochen in die Tat umgesetzt werden soll. Doch der Reihe nach. Der Abflugtag in Berlin Tegel begann mit einem Stau auf der Berliner A100. Zähflüssiger Verkehr trübte gleich zu Beginn des Urlaubs die Stimmung. Eine gute Stunde später als geplant kamen wir dann endlich am Flughafen an. Kaum verwunderlich also, dass der Check In bereits begonnen hatte, sich jedoch vor der Ausreisekontrolle eine endlose Schlange aufreihte. Schön! In einer Stunde soll der Flieger nach Doha abheben aber die deutschen Zollbeamten üben sich in stoischer Ruhe. Alles will seine Ordnung haben. Mich wundert es auch nicht, dass ich beim Sicherheitscheck eine Sonderbehandlung erfahre. Erst werde ich ausgiebig nach metallischen Gegenständen abgesucht, dann darf ich mich umgehend zur Sprengstoffkontrolle in einen gesonderten Raum begeben. Da meine Kameraausrüstung etwas größer als üblich ausfällt, wird von den Sicherheitsbeamten ein gesonderter Check vorgenommen, der aber zu meinem Glück negativ ausfällt. Nach der langen Prozedur geht es umgehend in den Flieger nach Doha, der zu allgemeinen Freude nur halb ausgebucht ist. So gönne ich mir eine gesamte Mittelreihe für ein Schläfchen über den Wolken und komme ziemlich entspannt im heißen und stickigen Doha an. Auch hier das gleiche Spiel wie in Berlin Tegel. Sicherheitskontrollen, die aber weniger akribisch ausfallen als angenommen. Gut so, denn der Anschlussflug wartet nur eine Stunde. Leider ist der Flieger nach Johannesburg dann komplett ausgebucht, was kurz vor der Landung in Südafrika einen schwarzen Mitreisenden wohl auf seine Gemütsverfassung schlägt! Noch etwa 30 Minuten bis zur Ankunft am O.R. Tambo internationalen Flughafen Südafrika, der rennt der Typ wie ein Irrer durch die Gänge und lässt sich weder von dem Steward noch von den 6 Stewardessen beruhigen. Offenkundig leidet der Mitreisende an einer Panikattacke. Letztlich scheint die Situation zu eskalieren, so dass 5 beherzte Männer den Mann überwältigen, damit die Stewardessen ihn anschließend am Sitz fixieren können. Nach der Ankunft in Johannesburg wird er dann im Geleit von drei Polizeibeamten abgeführt. Dieser kleine Aufreger stimmt nachdenklich und erklärt den Sinn der verschärften Sicherheitskontrollen an den Flughäfen…
Nach Übernahme des Mietwagens geht es nun endlich auf die Straße in Richtung Norden nach Thabazimbi, dem ersten Stopp auf der diesjährigen Rundreise durch Südafrika. In unmittelbarer Nähe zum Marakele Nationalpark habe ich ein schönes Gästehaus gebucht, welches von Dave und Monika geleitet wird. Die Gastgeber sind sehr herzlich und prompt fühlt man sich sofort wie bei Freunden angekommen. Und natürlich dürfen die obligatorischen Hunde nicht fehlen, die einem jeden Morgen voller Freude begrüßen.
Im Internet habe ich viel über den Marakele Nationalpark gelesen. Man könnte wohl mit einem normalen Auto die Straßen befahren aber viele Reiseforenbenutzer schreiben von erbärmlichen Straßenzuständen, auf denen ein normales Auto niemals manövriert werden könnte. Nachdem ich mich dann abends mit Dave ausgiebig über das Thema unterhalten hatte, ermutigte er mich den Park mit dem eigenen Auto zu befahren. Es sei alles überhaupt kein Problem. War es dann am Ende auch nicht. Die Zufahrtsstraße zum Aussichtspunkt über die Waterberge ist zwar abenteuerlich und steil, kurvig und eng, doch mit etwas Gefühl schafft man es unbeschadet bergauf und auch wieder bergab. Die einmalige Aussicht ist einfach grandios!
Völlig spontan entschied ich mich dann noch für einen Abstecher in den Pilanesberg Nationalpark, da die Tierdichte im Marakele nicht besonders hoch ist. Heute hingegen zeigten sich Elefanten, Nashörner, Zebras, Kudus, Warzenschweine, Krokodile, Nielpferde und etliche andere Wildtiere Südafrikas.