Nach 36 Stunden auf den Beinen und inzwischen erholsamen Schlaf in unserem Campervan, können wir nun einen klaren Gedanken fassen, um einen Eintrag in unserem Tagebuch vorzunehmen.
Der gestrige Tag war alles andere als lustig! Nach nur 5 Stunden Flug kamen wir in Sydney an. Uns erwartete dort das mieseste Wetter seit Beginn unserer Reise. Zwar zeigte das Thermometer 20° C an, jedoch der starke Regen und der heftige Wind machten diese Temperatur nicht fühlbar. Die Australier rennen bei solch einem Wetter trotzdem in Flip Flops und kurzer Hose rum.
Eigentlich hatten wir geplant, am Ankunftstag ein wichtiges Dokument aus Deutschland in Empfang zu nehmen. Jedoch hat unsere Kontaktperson in Sydney dieses noch nicht von der Post abholen können, da er offensichtlich zu „BUSY“ ist! Vermutlich bleiben uns dadurch drei Zwangstage in Sydney´s Umgebung, da Wochenende und Feiertag eine Abholung des Briefes von der Post unmöglich machen.
Der direkteste Weg führte uns vom Flughafen zur Autovermietung in Sydney. Dort hatten wir uns bereits einen Campervan über das Internet gesichert. Wir gingen davon aus, dass die Übernahme des Mietfahrzeuges problemlos über die Bühne gehen würde. Ging es aber nicht! Ein Limit unserer Kreditkarten aus Deutschland verhinderte die Bezahlung der Kaution und des Mietpreises. Was nun? Zuerst versuchten wir eine Kontaktaufnahme mit unserer Bank in Deutschland. Zu dumm nur, dass wir ausgerechnet am Samstag angekommen waren und die Zeitverschiebung von 8 Stunden plus uns darin hinderte, nicht nur einer Computerstimme zu lauschen. Dadurch war die Erhöhung des Kartenlimits nicht möglich! Nur die Verteilung der Kaution auf zwei Kreditkarten und die Abhebung von Bargeld mit der dritten Kreditkarte, sowie der Umtausch von verbleibenden Reiseschecks und US-Dollar ermöglichte uns die Übernahme des Campervans. Vorteil an der ganzen Geschichte: Durch die Barzahlung sparten wir uns die Kreditkartengebühr von 55,- AUD. Da in Deutschland der Einsatz der Kreditkarte nur obligatorisch erfolgt, kommt man zwangsläufig nicht auf die Idee, dass die Hausbank so ein geringes Limit auf die eigene Karte setzt!
Nach fünf Stunden Tausch-, Verhandlungs- und Übergabeprozess konnten wir dann endlich die Fahrt durch Sydney zum nächstliegenden Caravan Park antreten. Diesen fanden wir dann auch nach Umgewöhnung auf Linksverkehr und Schaltproblemen (Automatismus des Deutschen rechts zu schalten) in Ryde. Nach selbstgekochten Essen und Tee waren wir froh, diesen Tag endlich so ausklingen lassen zu können.