Nelspruit – Matsapha 333 km
Swaziland wir kommen. Schon zu Beginn unserer Reiseplanung für Südafrika hatten wir uns dazu entschlossen, dem kleinen Königreich Swaziland einen Besuch abzustatten. Hier zählen noch alte Werte und Moral, was Swaziland zu einem der sichersten afrikanischen Reiseländer macht. Mit einer Fläche von 17.364 km² wirkt Swaziland winzig im Vergleich zum fast 70 mal größeren Südafrika! Und trotzdem birgt das kleine Land viele kulturelle und natürliche Schönheiten. Wir entschlossen uns für den Grenzübertritt bei Jeppe’s Reef. Die Grenzübergänge nach Swaziland sind täglich geöffnet. Eigentlich ist es kein großes Kunststück die Grenze zu passieren. Das Visum bekommt man als deutscher Staatsbürger ohne Umstände in den Reisepass gestempelt. Mit ein wenig bürokratischen Aufwand hält man zuerst an der südafrikanischen Grenze, wo zumeist hart wirkende Beamte einen den Grenzübertritt in kurzen Wortfetzen andeuten. Alsbald hält man den Passierschein für das Auto in der Hand, um wenig später ein paar Meter weiter den Ausreisestempel von Südafrika in Empfang nehmen zu dürfen. Danach befindet man sich kurze Zeit in einer „Grauzone“, um gleich im Anschluss auf gelangweilte aber lustige Swazi-Beamte zu stoßen. Die weisen einem kurz den Weg zum Nachbarschalter, wo die Grenzbeamte einen flüchtigen Blick in den Pass wirft, um wenige Augenblicke später den Eintritt in das Königreich zu gewähren. Jetzt wendet man sich an den Nachbarschalter, zahlt seine 50 Rand Straßennutzungsgebühr und darf sich an den Schrankenbalken begeben. Dort wirft ein weiterer Beamter einen flüchtigen Blick ins Auto und macht nun endgültig den Weg frei. Ganz simpel – Willkommen in Swaziland!
Wenige Kilometer hinter der Grenze wurden wir auf Straßenhändler aufmerksam, die mit Gesängen, Trommelspiel und tanzenden Kindern unser Interesse weckten. Alsbald entwickelte sich ein freundliches Verkaufsgespräch, in dem die harte aber faire Verhandlungstaktik letztlich zum Erfolg führte. Zwei kleine Figuren sollten den Besitzer wechseln, wobei der Verkäufer eindrücklich darauf bestand, dass der ausgehandelte Preis nur für die größere der beiden Figuren gelten sollte. Die zweite Figur überreichte er mir als Geschenk. Während der Verhandlungen entdeckten die Kinder die Keksdose auf dem Rücksitz unseres „Tazzies“, so dass ein wildes Geschrei dazu führte, dass ich alle verbleibenden Schokoladenkekse an die Kinder und an die drei älteren Verkäufer verschenkte. Mit so viel gegenseitiger Freundlichkeit hatten wohl beide Seiten zu Beginn der Verkaufsverhandlungen nicht gerechnet. Später dann erfuhren wir von einer Einheimischen, dass die gegenseitige Freundschaft und Anerkennung zwischen Swazis oft mit Geschenken und gemeinsamer Teilung des Essens zum Ausdruck gebracht wird. Für uns war dies ein ganz besonderes Erlebnis, was uns neugierig auf die verbleibende Woche im Königreich machte.