Wer einmal die Sonnenstrahlen auf den gelben und roten Felsformationen aus Sandstein hat tanzen sehen, der versteht schnell, warum der Nationalpark den Namen „Goldenes Tor“ trägt. Das Farbenspiel des Lichts wirkt faszinierend und zieht den Besucher sofort in seinen Bann. Der mehr als 34.000 ha große Park liegt zu den Füßen der Maluti-Berge. Entlang der Fahrstraße erstreckt sich ein buntes Zwillingsmassiv aus Sandstein, das Golden Gate. Während der Frühlingsblüte, von der noch ein zarter Resthauch zu erkennen ist, blüht und grünt es überall im Park. Wir erkundeten die Umgebung sowohl zu Fuß als auch mit unserem Tazz, der uns auf den angelegten Fahrstraßen zu wunderschönen Aussichtspunkten beförderte. Der Holkrans Trail zählt zu den wohl eindrucksvollsten Wanderwegen des Golden Gate Nationalparks. Er beginnt hinter dem Hauptcamp des Parks und führt auf steil ansteigenden Pfaden zu schönen Sandsteinvorsprüngen, Felsskulpturen und beeindruckenden Höhlen. Hölzerne Leitern und Stege schlängeln sich entlang der Felskanten und führten uns zu Höhleneingängen, von denen wir wunderschöne Ausblicke auf das unten liegende Tal hatten. Obwohl der Holkrans Trail nur auf einer Gesamtlänge von 2 km durch die Bergwelt führt, macht er doch schwere und müde Beine.
Schon in den Tagen zuvor hatten wir dem kleinen Örtchen Clarens einen Besuch abgestattet. Die Südafrikaner nennen den Ort „Little Switzerland“, da er im Winter vom herabfallenden Schnee verzaubert wird und weil er nach dem Schweizer Ferienort am Genfer See benannt ist. Doch Clarens ist viel mehr, oder doch viel weniger? Es ist ein Ort der Inspiration für Künstler und Fotografen, da das umrahmende Bergmassiv von Clarens eindrucksvoll den Ort bestimmt, dessen Schönheit durch einen kleinen Bach, alte Sandsteingebäude und blühende Frühlingswiesen noch verstärkt wird. Doch Clarens ist auch ein Ort des Massentourismus, mit teuren Kunsthandlungen und überteuerten Souvenierläden. Was man in der Umgebung für weitaus weniger Geld erstehen kann, findet man in Clarens oft für den drei- oder vierfachen Preis. Warum, das verstehen nicht einmal die Südafrikaner!