Wiedersehn macht Freude – und was für eine! Nach einem einstündigen Flug von Jogya nach Denpasaar sind wir auf alten Pfaden angekommen. Vieles kommt uns sehr vertraut vor, doch dumm ist man immer wieder! Warum um alles in der Welt haben wir uns eigentlich vor Reisebeginn nicht die Fahrtpreise der Taxigesellschaften nach Ubud notiert??? Schlauer ist man immer erst hinterher, doch die Verhandlungen führen zum nahezu gewünschten Preis. Erst bei Ankunft in Ubud wissen wir, dass wir den Taxifahrer bis auf´s Zahnfleisch herunter gehandelt haben! Das erklärt wahrscheinlich auch, warum keine Unterhaltung während der Fahrt inbegriffen war. Schnell finden wir uns in Ubud zurecht und gelangen zielstrebig zu Nyomans Homestay, welches versteckt in einer schmalen Seitenstraße zu finden ist. Nyoman ist wie immer nicht da. Mal wieder beim Meeting. Ganz wie im Jahr 2007. Er ist eben ein vielbeschäftigter Mann. Doch als wir uns auf den Weg durch Ubud machen wollen, steht er plötzlich an der Eingangstür. Er erkennt uns sofort und die Freude ist auf beiden Seiten unbeschreiblich groß. Es ist wie eine Zeitreise. In meinem Kopf spielt sich während der Begrüßung ein Film ab, der noch einmal alle Erlebnisse von Bali während der Weltreise Revue passieren läßt. Das geht runter wie Öl, wie mehr später Caro zuflüstern wird.
Wir müssen uns vorbereiten, denn am 26. März feiern die Balinesen Neujahr – Nyepi. Es ist ein Tag der Stille: Jegliche Aktivitäten sind verboten und wir dürfen – wie alle anderen Touristen auch – nicht auf die Straße. Es darf nicht gekocht und auch kein Licht gemacht werden. Alle Geschäfte und Warungs bleiben geschlossen. Die Balinesen hoffen, dass eventuell zurückkehrende Dämonen glauben, die tagszuvor mit Feuerwerk und Zeremonien vertrieben wurden, die Insel sei verlassen, und deshalb wieder abziehen. Für die Einheimischen ist dies die Gelegenheit zu innerer Ruhe und Meditation und für uns ein Tag im Bett, hinterm Computer oder mit einem Buch in der Hand. Wir sind gut mit allerlei Keksen, Chips und Instandnudeln ausgestattet, so dass wir vom servierten Frühstück bis zum versprochenen balineischen Abendessen gut durchhalten werden. Die Dämonen sind einsichtig und gestatten uns, etwas vom extra vorbereiteten balinesischen Essen abzubekommen. Nyoman ist eben ein guter Mann!