Staubpiste war einmal

An der Straße nach Mahaxay 2007

An der Straße nach Mahaxay 2011

Ja die Zeit bringt Veränderungen mit sich. Unweigerlich! Während meiner ersten Reise nach Laos im Jahr 2007 verschlug es mich nach Thakaek. Was zur Hölle wollte ich hier. Die Stadt selbst ist nicht mehr als ein verschlafenes und winziges Örtchen und hat außer seinen dem Verfall preisgegebenen französischen Kolonialbauten kaum etwas zu bieten. Doch! Der Charme, die Ruhe und Entspannheit sind weitere Argumente, hier länger zu verweilen. Der magische Reiz liegt vielmehr in der Umgebung von Thakaek, die mit spektakulären Felsformationen und unzähligen Höhlensystemen auf Besucher eine starke Anziehungskraft ausübt. Zählte ich vor fünf Jahren kaum mehr als eine handvoll Touristen im Örtchen, verschlägt es mit dem Ausbau der Straße 12 nach Mahaxay mehr Rucksackreisende in diese Region. Damals hatte ich die kühne Vorstellung reifen lassen, mit einem Motorrad auf einer staubigen Piste Mahaxay zu erreichen und zwischendurch natürlich die unzähligen Höhlen zu besichtigen. Weder das eine noch das andere ist mir 2007 geglückt. Als unbefestigte Piste diente die Straße 12 schon immer als Hauptverbindungsader für tonnenschwere Lastwagen nach Mahaxay und zum nahegelegenen Staudamm, wodurch der damalige Ritt auf dem Zweirad mehr eine Fahrt gegen eine Staubwand war. Und von einer Beschilderung zu den Höhlen möchte ich nicht reden, denn diese existierte 2007 erst gar nicht!

Nun allerdings ist die Straße fertiggestellt und die Region schreit förmlich danach erkundet zu werden. Fast wie eine Fahrt durch eine andere Welt, so könnte man es beschreiben, wenn links und rechts bizarre Karstfelsen vorbeiziehen und immer wieder gut ausgeschilderte Höhlen uns magisch in ihren Bann ziehen.

Und Reiseplanungen? Die haben wir über den Haufen geworfen. Ganz wie zu Beginn der Reise gesagt, lassen wir uns schwerelos treiben. Vientiane wird noch etwas warten müssen, denn wir feiern den morgigen Heiligen Abend in Thakaek. Obwohl heute schon Halbzeit unserer Reisezeit angebrochen ist erscheint es mir fast, wir sind schon mehrere Wochen in Asien unterwegs. Es ist die Natur, die Kultur, die unzähligen Eindrücke und Begegnungen mit den Menschen, die uns die Reise inzwischen wie eine Ewigkeit vorkommen lassen. Etwas Besinnlichkeit am morgigen Tag kann da nicht schaden. Ich freue mich auf ein Weihnachtfest der ganz anderen Art.