Haenertsburg – Mapungubwe Nationalpark (487 km)
Weiter geht es in den Norden von Südafrika, eigentlich schon fast an das nördliche Ende des Landes, an die Grenze zu Simbabwe und Botswana. Ziel ist der nördlichste Park in der Region Limpopo, der Mapungubwe Nationalpark. Im Leokwe Camp, dem Hauptcamp des Parks, habe ich für zwei Nächte ein schönes Chalet gebucht, welches ausgiebig Platz auch für vier Personen bieten würde. Der Park selbst ist die lange Anfahrt auf jeden Fall wert, nicht nur wegen der Tiere die es hier zu entdecken gibt, insbesondere aber wegen seiner landschaftlichen Reize. Hier oben im Norden wird es zunehmend trockener und riesige und uralte Baobab Bäume säumen die wenigen einsamen Straßen. Kaum ist Mapungubwe erreicht, verlassen die Räder des Mietwagens den Asphalt und driften auf der unbefestigten Piste 11 km in Richtung Hauptcamp. Sind die ersten Kilometer im Park bewältigt, da wechseln Giraffen von einer zur anderen Straßenseite. Gleich hinter der nächsten Biegung blockiert eine Herde Impalas den Weg und auf den Hängen grasen Zebras und eine kleine Herde Gnus zieht an uns vorbei. Im Leokwe Camp angekommen fällt gleich der schöne und einsame Rockpool ins Auge, der bei den warmen Temperaturen sicher für eine Abkühlung gut ist. Leider hat der Mietwagen keine Temperaturanzeige, doch die Sonne brennt heißer vom Himmel als sie es in den Tagen zuvor getan hat. Sicher sind es aber um die 27 – 30 Grad im Schatten.
Die Nächte brechen im südafrikanischen Winter schneller über das Ende des Tages herein, als man es von den langen deutschen Sommernächten her gewohnt ist. Pünktlich um halb sechs Uhr abends ist die Sonne verschwunden und gegen sechs hat die Dunkelheit die Oberhand gewonnen. Ab jetzt beginnt es auch im Mapungubwe Park unheimlich zu werden! Mit einbrechender Nacht dringen fremdartige Geräusche aus dem afrikanischen Busch, doch das Brüllen der Löwen ist dabei unüberhörbar. Spätestens jetzt fühlt man sich auf der heimeligen Außenterrasse nicht mehr ganz so wohl und zieht den sicheren Platz im Chalet vor.
Am nächsten Morgen dringen die ersten zarten Sonnenstrahlen durch die Fenster ans Bett und sogleich verspürt man die Lust, den Park noch intensiver zu erkunden. Eine morgendliche Pirschfahrt durch den Park führt zum Treetop Birdwalk, einem Holzsteg in Baumkronenhöhe. Hier ist man Auge in Auge mit der Vogelwelt und kann seine Blicke über das fast trockene Flussbett des Limpopo schweifen lassen. Auch am Abend lohnt ein erneuter Besuch, den man dann auch noch mit dem Blick auf das Dreiländereck Südafrika-Simbabwe-Botswana abrunden kann. Bei Sonnenuntergang hat man von einer der vier verschiedenen Aussichtsplattformen am Confluence Lookout eine wundervolle Sicht über die Weite der afrikanischen Landschaft.
Mit so viel Glück habe ich dann schon gar nicht mehr gerechnet: Bei der Rückfahrt ins Leokwe Camp spaziert plötzlich völlig unbeeindruckt ein Leopard vor dem Mietwagen über die Straße und verschwindet im Busch. Dort markiert er noch sein Revier, um ebenso schnell wieder zu verschwinden wie er aufgetaucht ist. Ein unglaubliches Gefühl! Am selben Abend schlendert dann genauso unbehelligt eine Ginsterkatze über die Terrasse und selbst als ich aus dem Chalet heraustrete scheint sie sich an meinem Anblick nicht zu stören. Erst beim Versuch sie im Foto festzuhalten verschwindet sie auf Nimmerwiedersehen.
Auch wenn ich in Südafrika schon so einige Sachen erlebt und die ein oder anderen Tiere gesehen habe, den Mapungubwe Nationalpark kann ich jedem empfehlen der einmal richtiges afrikanisches Buschfeeling fernab jeglicher Zivilisation erleben möchte. Für mich bisher einer der Höhepunkte Südafrikas und der diesjährigen Reise!